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B. Referate. Anthropologie.
schäftigte, einer Nachprüfung, indem er in seiner Arbeit mehrere Unrichtig
keiten gefunden zu haben geglaubt. Er beschäftigt sich vorzugsweise mit
den zahlreichen Varietäten des Scheitelbeines und beschreibt ausführlich
vier Fälle von os interparietale und 36 Fälle von os prae-interparietale.
Vorsichtshalber enthält er sich hierbei einer jeden percentuellen Berechnung.
Dr. Oskar v. Hovorka- Wien.
361. G. Paravicini: Di alcune nuove ossicina suturo-fontanellari.
Rendiconti del R. Istit. Lomb. di sc. e lett. 1902. S. II,
Vol. XXXV, S. 1005—1022.
In dem embryologisch aus mehreren Teilen zusammengesetzten Hinter
hauptbein können mehrere sonst verknöchernde Nähte persistieren; zu ihnen
rechnet P. vorzugsweise: die Sut. transversa squamae occipitis, S. inter-
praeinterparietalis, S. basiotico-basiooccipitalis und die S. esoccipito-supra-
occipitalis. Er untersuchte in dieser Richtung systematisch die Irrenschädel
sammlung zu Mombello, sowie die Sammlung von normalen Schädeln des
Prof. Meggi in Pavia und fand hierbei eine Reihe von interessanten Varie-
^ a ^ en • Dr. 0. v. Hovorka-Wien.
362. G. Paravicini: Morfología dell’ osso frontale. Atti della
Soc. ital. di sc. natur. V. XLI. (S. 22.)
In der Schädelsammlung des Irrenhauses zu Mombello fand P. unter
291 Schädeln 31 metopische. Er registriert den heutigen Stand der Kontro
verse über die Bedeutung des Metopismus; denn während die erhaltene
Stirnnaht von manchen Anthropologen (Broca, Pommerol, Calori u. a.) auf
eine Hypertrophie des Stirnhirns zurückgeführt, demnach als ein Superioritäts-
zeichen angesehen wird, finden sie wieder Andere (Mantegazza, Canestrini)
vorzüglich bei Idioten, Imbecillen und geistesschwachen Individuen. Auch
P. neigt zur letzteren Ansicht. Bei dieser Gelegenheit bespricht er die
Morphologie des ganzen Stirnbeins und nimmt seine einzelnen Bestandteile
systematisch durch, z. B. die Stirnhöcker, die Arcus superciliares, Cristae
frontales laterales, Fossula et Spina trochlearis, Crista frontalis, Sinus frontalis.
Dr. Oskar v. Hovorka- Wien.
363. E. Bloch: Der hohe Gaumen. Zeitschrift f. Ohrenheilk., 1903.
Bd. XLIV, S. 1—40.
Bloch liefert uns in seiner aus der Praxis und für die Praxis ge
wonnenen Arbeit auch anthropologisch sehr interessante Daten. Er stellt
die Beziehungen fest zwischen hohem Gaumen und habitueller Mundatmung
(Hyperplasie der Rachentonsille). Verf. misst den Gaumen am Lebenden
mit dem Siebenmannschem Palatometer (Siebenmann, Wien. med. Wochen
schrift 1899) \xnd zwar da, wo der Index am grössten wird (höchste Stelle);