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B. Referate. Urgeschichte.
148. S. J. Czarnowskie: Jaskinia Borsucza nad rzek$ R. Pr^dnikim
(Die Höhle Borsucza). Swiatowit 1901. Bd. III, S. 75 ff.
Mit Abb.
Yerf. beschäftigt sich bekanntlich seit Jahren mit der Erforschung der
Höhlen bei Ojcöw (vgl. Swiatowit I, Taf. I). Im vorliegenden Aufsatze
beschreibt er die Dachshöhle, die am linken Ufer des Flusses Pradnik ge
legen ist; die Kulturreste derselben entsprechen jenen in der grossen Höhle
bei Ojcöw. Es finden sich bereits auch geglättete Steinwerkzeuge. Eine
nähere Zeitbestimmung weist Czarnowski bis zur Vollendung weiterer
Forschungen zurück. Pro/'. B. F. Kaindl-Czernowitz.
149. T. Woikow: Z powodu wykopalisk neolitycznych z ceramik^
typu przedmiceriskiego (Über die neolithischen Funde mit
Thongefässen altmykenischen Typus). Swiatowit 1901.
Bd. III, S. 233 ff.
Seit einigen Jahren haben reiche Funde von gemalten Thongefässen
viel von sich reden gemacht, die in Galizien, der Bukowina und Rumänien
vorgekommen sind und mit dem sogenannten altmykenischen Typus, wie er
sich vorzüglich in Kleinasien und dem Archipelagus entwickelt hat, nahe
verwandt sind. Das vorwiegende Ornament ist die Spiralenlinie. Es lag
nahe, dass diese Kultur von ihrem südlichen Sitze über das Schwarze Meer
sich nordwärts verbreitete. Woikow bringt nun Nachrichten über Funde
von Thongefässen desselben Typus in Südrussland. Damit ist die eben ge-
äusserte Annahme noch mehr gesichert. Zur Bemerkung Wolkows, dass
neben gemaltem Geschirr auch solches mit erhabenen (in den feuchten Thon
gepressten) Ornamenten sich findet, sei bemerkt, dass der Referent einige
solcher Scherben bereits auch bei seinen Untersuchungen in der Bukowina
gefunden hat. Doch sind die Funde bisher noch zu spärlich, um ein Urteil
abgeben zu können. Pro/. B. F. Kaindl-Czernowitz.
150. N. Röhrig: Über einige Alterthiimer im Gebiet von Waldai
(Russ.) Nachrichten der K. Archäologischen Kommission.
St. Petersburg 1901. Liefg. 1, S. 60—68. Mit 2 Text
figuren.
Yerf. hat im Aufträge der k.-archäologischen Gesellschaft zu St. Peters
burg Ausgrabungen in den Gouvernements Pskow und Nowgorod gemacht,
insonderheit, um die slavischen Beerdigungs-Typen zu untersuchen. Er
berichtet ausführlich über einen grossen Grabhügel, der 10 Werst von der
Station Okulowka am Ufer eines Sees liegt und die Bezeichnung Woss-
kressenzki führt.
Er ist am Rand 3,5 Arschin (1,05 m), am Gipfel 26 Arschin (c. 10 m)
hoch, mit Gesträuch und Bäumen bewachsen und mit vielen Steinen und