Volltext: Internationales Centralblatt für Anthropologie und verwandte Wissenschaften, 8.1903

B. Referate. Ethnologie. 
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S. 102 meiner „Anthropologie der Badener“ eine Kopflänge von 19,12 cm 
und eine Breite von 14,96 cm bekommen, was Unterschieden von 0,17 cm 
in der Länge und von 0,14 cm in der Breite entspricht. 
Die Versuchung liegt nahe, auch auf die Augen- und Haarfarben 
näher einzugehen, doch sei der Kürze wegen nur angeführt, dass es gab: 
bei den Augen blaue 47,4°/ 0 , graue 19,3°/ 0 , melierte (ungefähr dem ent 
sprechend, was in Baden „grün“ genannt wurde) 28,8 °/ 0 , braune 4,5 °/ 0 . 
Bei den Haaren gelbe 23,3°/ 0 , cendré (aschblonde) 52,0°/ 0 , braune 21,6°/ 0 , 
schwarze 0,8 °/ 0 , rote 2,3 °/ 0 - Fasst man blaue und graue Augen als ver 
wandte Rubriken zu „hellen“ zusammen, so bekommt man 66,7 °/ 0 , bei den 
Haaren, wenn man gelbe und cendré zu „blonden“ vereint, die hohe Zahl 
von 75,3 °/ 0 . Es ist leicht zu ersehen, in wie hohem Grade die schwedische 
Bevölkerung noch heute den germanischen Typus bewahrt hat. Die Ergebnisse 
in den einzelnen Landschaften, so belehrend sie sind, müssen wir übergehen. 
Die Verf. haben die Hautfarbe nicht erhoben, weil, wie sie sagen, 
Gne eigentlich braune Hautfarbe in Schweden gar nicht vorkommt und die 
schwachen Verschiedenheiten der weissen Haut zu schwer zu klassifizieren 
sind. Sie nehmen daher allgemein die Haut als weiss an und sind deswegen 
lß i Stande, auch die sogenannten Farbenverbindungen zu untersuchen. Dabei 
schliessen sie sich in willkommener Weise dem badischen Schema an, in 
dem nur die Verbindungen mit brauner Haut wegfallen. Ganz so, wie wir 
es gemacht haben, vergleichen die Verf. das wirkliche Vorkommen der em 
pinen Verbindungen mit dem zu erwartenden, das sich durch die Wahr- 
Sc heinlichkeitsrechnung ermitteln lässt. Die Ergebnisse sind von erheblicher 
Bedeutung, insbesondere wieder die Verteilung auf die Landschaften. Neben 
( Hr Ausscheidung des hellen und dunkeln Typus ist die Zusammenfassung 
^ er Mischtypen in eine hellere und dunklere Gruppe eine Neuerung der 
^ er f-, die sehr die Übersicht erleichtert. Im Ganzen sind die hellen Typen 
dIn stärksten im Südwesten Schwedens vertreten, die dunkeln am stärksten 
Hn Norden. Wegen des Näheren ist auf das Werk selbst zu verweisen. 
Schliesslich suchen die Verf. die Gesamtsumme der hellen und 
'ünkeln Merkmale annähernd zu berechnen und schlagen dazu einen etwas 
anderen Weg ein, als wir in Baden gethan haben, kommen aber auch auf 
^sem zu Ergebnissen, die als einleuchtend bezeichnet werden müssen. 
^Hrnach wäre die schwedische Bevölkerung von heute das Mischungsergebnis 
ails einem hellen, germanischen Block, der 8 5 °/ 0 der Bevölkerung umfasste, 
einer dunkeln nichtgermanischen Bevölkerung, die 15 °/ 0 ausmachte. 
ie Verf. berechneten nach ihrer Methode das Verhältnis für Baden und 
am en auf die Ziffern 69 und 31%, was mit meiner Aufstellung von 67 
^ Q d 33% se l ir nahe übereinstimmt. Für Italien finden die Verf. auf Livis 
a Hn gestützt, ein Verhältnis des hellen zum dunkeln Bevölkerungsbe- 
^üidteil wie 30 zu 70%; dort ist also letzterer weit überwiegend. 
ntl:r n. Centralblatt für Anthropologie. 1303. <
	        
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