B. Referate. Ethnologie.
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über Brandknochen. Beide Gefässe sind verziert, das grössere an dem
überhängenden Rande mit Schnurverzierung (? and all done as if with a
twisted cord). — Bei der zweiten kurzen Mitteilung scheint es sich um
ein bronzezeitliches Skeletgrab mit einem Thongefäss als Beigabe gehandelt
zu haben; es wurde nicht systematisch aufgedeckt.
Dr. A. Götze-Berlin.
ß) Skandinavien.
42. Gunnar Andersson: Ett bidrag tili kännedomen om hästens
förekomst i Sverige under stenälderen. Ymer. 1901, Heft l,
S. 79—91. Mit Tafel 3 u. 4.
In dem Schlamme von Ullstorpsä bei Ingolstad auf Schonen wurde
mit dem Flusssand zusammen der obere Theil eines Pferdeschädels herauf
befördert, in dem das ungefähr 11 cm lange Stück eines gerade an seiner
breitesten Stelle abgebrochenen Feuersteindolches von deutlich neolithischem
Alter steckte. Der Dolch ist mit grosser Sachkenntsnis und Wucht genau
in den Beginn der Pfeilnaht eingestossen und dürfte gegen 4,7 cm in das
Gehirn des Tieres eingedrungen sein; nach der Ansicht Sachverständiger
kann er nur mittels eines Keulenschlages in den Schädel eingetrieben worden
sein, woraus Yerf. wiederum schliesst, dass das Pferd abgeschlachtet worden
ist (vielleicht beim Opfer). — Näheres über die ursprüngliche Lage des
Fundes zu ermitteln, war nicht möglich. Der Vorsteher des Museums in
Ystad, wo er aufbewahrt wird, Rektor Neumann, hat die Fundverhältnisse
in der Umgebung, leider nicht an Ort und Stelle geprüft und folgendes
festgestellt: Humus, Sand, schwarzer Thon, Torf, Sand. Da nun an der
Fundstelle der Torf zutage tritt, so dürfte der Schädel aus der untersten
Sandschicht stammen, also wohl sehr hohen Alters sein. An derselben
Stelle sollen noch zwei leider verloren gegangene Menschenschädel, sowie
ein Geweihstück von Cervus elaphus gefunden sein; es scheint sich dem
nach um ein wirkliches Kulturlager daselbst zu handeln. Allerdings kamen
auch eisenzeitliche Funde zum Vorschein.
Über das geologische Alter des Pferdes in Schweden, sowie über die
schwedischen Pferderassen in den ältesten Zeiten wissen wir bisher nichts.
Verf. nimmt an, dass, da zur Quarternärzeit Schweden mit Wald bedeckt
war, das Pferd aber ein Steppenti er ist, dasselbe damals noch dort un
bekannt gewesen sein muss, vielmehr erst zur neolithischen Zeit, und zwar
bereits als Haustier in Schweden eingeführt worden ist. Die bisher noch
so ausserordentlich spärlichen Funde von Pferdeüberresten — man kennt
nur drei Funde aus der Steinzeit Schwedens — lassen vermuten, dass das
Tier damals noch nicht besonders häufig vertreten gewesen ist. — Eine
Bestimmung der Rasse ist daher noch nicht möglich. Die Maasse sind
folgende: grösste Breite über den Jochbögen 18,6 cm, grösste Breite der