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B. Referate. Anthropologie.
tanellen (deren Grenz-Knochencentren Yerf. genau angiebt) sind 5 noch nicht
beobachtet.
2. Zahl, Lage und Form der Fontanellen sind konstant und hängen
von den begrenzenden Knochencentren ab; das Bestehenbleiben der Fonta
nellen steht in Beziehung zu dem der Nähte. Der Zahl nach kann es an
Stellen, wo 3 Yerknöcherungsterritorien Zusammentreffen, nur eine, wo vier
es thun, an vier Stellen Fontanellen geben (indem sich die Schnittstellen
jener Territorien verschieden lagern). Infolgedessen giebt es 58 verschiedene
Fontanellen. Bezügl. der Lage sind die anomalen Fontanellen unregelmässiger,
als die normalen, weil die Knochencentren unregelmässiger als die Knochen.
Die Form endlich ist je nach der Zahl jener Centren drei- oder viereckig.
3. In jeder Fontanelle können sich ein oder mehrere überzählige (Fontanell-)
Knöchelchen bilden und erhalten. — Das zeigen die beobachteten Fälle.
Dr. Eugen Fisclier-Freiburg i. B.
327. A. F. Frassetto: Contributo alla teoria dei quattro centri di
ossificazione nell’ osso parietale delF Uomo e dei Primati.
Boll. dei Mus. di Zool. ed Anat. comp. d. R. Univ. di Torino,
1902. Yol. XVII, Nr. 423.
Zu den seltenen Fällen von 4-geteiltem Scheitelbein fügt Yerf. zwei
neue hinzu, für ihn ein weiterer Beweis für das Bestehen von vier Ossi-
iikationscentren. Er beschreibt das 1. Scheitelbein eines jugendlichen Cerco-
pithecus sp., welches eine voll erhaltene vertikale Naht in zwei Stücke teilt,
wobei das hintere durch eine Horizontalnaht nochmals in zwei Teile zerfällt.
Das rechte Scheitelbein zeigte nur auf der Innenseite ein kleines (oberes)
Stück einer Yertikalnalit und Spuren der ganzen Horizontalnaht. — Das
rechte Scheitelbein eines Cebus sp. wies Spuren der unteren Hälfte der
vertikalen Naht auf. XL. Eugen Fischer-Freiburg i. B.
328. F. Frassetto: Sui quattro centri di ossificazione dei frontale
in un cranio di Equus caballus juv. Boll. dei Mus. di Zool.
ed Anat. comp. d. R. Univ. d. Torino, 1901. Yol. XVI,
Nr. 385.
Als weiteren Beweisfall zur Ansicht, dass sich das Frontale aus vier
Centren bildet, beschreibt Yerf. ein viergeteiltes Stirnbein am Schädel eines
sehr jungen Pferdes (die meisten Nähte noch offen, auch Fontanellen z. T.
noch erhalten). Yom oberen Teil der Stirnnaht zieht nach rechts und links
symmetrisch eine Naht parallel der Coronalnaht quer ab bis etwa zur Mitte
jeder Stirnbeinhälfte; Yerf. nennt sie sutura ortometopica.
Yerf. erwähnt weiter eine Reihe von Säugern, wo Ähnliches gefunden wurde.
Dr. E. Fischer-Freiburg i. B.