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Volltext: Internationales Centralblatt für Anthropologie und verwandte Wissenschaften, 7.1902

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В. Referate. Ethnologie. 
unterstützt wird. Wenigstens ist, was die Schädel form betrifft, die türkische 
Abstammung der Telengeten nicht mehr zu bezweifeln, seitdem wir wissen, 
dass das für alle Turcosstämme so charakteristische Merkmal hoher Brachy- 
cephalie die einzige auffallende Besonderheit des Schädels der altaischen 
Telengeten darstellt. Dr. Richard Weinberg-Jurjew (Dorpat). 
288. K. Kurdow: Die Kürinzen. Ein Beitrag zur Anthropologie 
der Lesghinen. (Russ.) Russische Zeitschrift für Anthro 
pologie, 1901. H. 3—4, S. 165. Mit 4 Textabbildungen. 
Man versteht unter „Lesghinen“ gegenwärtig die Hauptmasse der 
autochthonen Bevölkerung des Daghestangebietes, die zugleich einen Teil 
der östlichen Gruppe der Familie kaukasischer Bergvölker darstellt. Es 
handelt sich augenscheinlich um einen Kollektivnamen von sehr bedingter 
Bedeutung. Das Wort „lesghin“ bezeichnet im Munde der Grusinier und 
Turkos unter anderem — es hat mehrfache Bedeutung — „Bergbewohner“. 
Als eine besondere Gruppe der „Lesghinen“ erscheinen, im südlichen Daghestan 
wohnend, die Kürinzen = südliche Lesghinen, ein sesshafter Yolksstamm, 
der gegenwärtig etwa 125 000 Individuen beiderlei Geschlechts umfasst. 
Die bekannten Untersuchungen v. Erckerts werden durch die Beob 
achtungen des Yf. wesentlich erweitert, ja in manchen Punkten berichtigt. 
Er konnte im ganzen 132 K. messen, leider nur ^ Individuen. Es ist 
ein schöner, hochgewachsener Menschenschlag, hochgradig brachykephal bezw. 
(Sergi) sphäroidköpfig, mit verhältnismässig kleinem. Horizontalumfang, meso- 
prosop mit Hinneigung zur Chamäprosopie (Facialindex = 82, also chamä- 
prosope Brachycephalie), geradnasig, häutig mit abstehenden Ohren, starkem 
Bartwuchs und ebensolcher Körperbehaarung. Der brünette Typus mit 
dunkelbraunem bezw. glänzendschwarzem Kopfhaar und braunen Augen ist 
vorherrschend. Bei beträchtlicher Körpergrösse sind die K. durch grossen 
Brustumfang ausgezeichnet — eine recht bemerkenswerte Thatsache! Auf 
fallend ist auch die grosse Länge der Extremitäten bei normal entwickeltem 
Rumpfe. — Nach Pantjuchow wären die K., ihrem körperlichen Habitus 
entsprechend, als recht typische Repräsentanten seiner adriatischen oder 
dinarischen Rasse zu betrachten, die in historischer Zeit eine (übrigens nur 
unbedeutende) Beimengung fremder, wahrscheinlich semitischer (kaukasische 
Bergjuden, Yf.) Elemente in sich aufgenommen haben. 
Dr. Richard Weinberg-Jurjew (Dorpat). 
289. Boris Miller: Aus dem Gebiet des Gewohnheits-Rechts der 
Karatschajer (Russ. Karatschajewzi). (Russ.) Ethnographische 
Rundschau. Moskau 1902, Bd. XIV, No.' 1, S. 1—40. 
Am Ursprung und an den Nebenflüssen des Flusses Kuban, hart 
an der Grenze zwischen dem Kuban- und Terek-Gebiet, lebt ein kleines,
	        
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