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Volltext: Internationales Centralblatt für Anthropologie und verwandte Wissenschaften, 7.1902

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B. Referate. Ethnologie. 
fahrten an der Küste und im Nordgebiet von Kamerun wendet sich Yerf. 
den Schilderungen seiner Wandererlebnisse zu. Das Buch enthält für den 
angehenden Reisenden in jenen Gegenden eine Fülle von praktischem Material 
dadurch, dass die Reisetechnik, Ausrüstung, der Yerkehr mit den Trägern, 
sowie die Lebensweise der Karawane während des Marsches u. s. w. be 
sprochen werden. Namentlich sind auch die Angaben über die Bedeutung 
und Aufgaben einer Station, über Anlage und Bau einer solchen A*on prak 
tischer Bedeutung. Diesem Wander-Abschnitt des Werkes schliesst sich 
als Anhang eine Schilderung der Ausbildung von Eingeborenen dieses Ge 
bietes zu Soldaten an, als erster Yersuch, aus dem eingeborenen Material 
eines Landes selbst eine brauchbare Truppe zu bilden. 
Die nun folgenden Forschungsergebnisse (S. 234—544) enthalten eine 
Fülle hochinteressanter Angaben über die Natur des durchzogenen Landes 
(Orographie, Hydrographie, Topographie), sowie über die socialen, ethno 
graphischen und anthropologischen Yerhältnisse seiner Bewohner (Wehr-Yer- 
hältnisse, Kriegsführung, Märkte, Wegeanlagen, Ansiedelungen, Familien 
leben, Rechtliche Yerhältnisse, Lebensweise, Ackerbau, Yiehzuckt, Gewerbe, 
Sitten etc.). Es kommen hier zwei unterschiedliche Gebiete in Betracht, 
es sind dieses das Waldland (S. 234—299) und das Grasland (S. 300—450) 
mit ihrer heimischen Bevölkerung. 
Der die „Streifzüge in die Tierwelt“ enthaltende Abschnitt ist nur 
sehr kurz gefasst. Sehr anschaulich ist darin das Leben der Meerkatzen 
geschildert. Der Yerf. wendet sich darin gegen die Angaben anderer Forscher 
und namentlich auch Brehms, dass das Fleisch geschossener Affen für den 
Europäer deshalb nur mit Widerwillen genossen wird, weil der abgezogene Affe 
wie ein kleines Kind aussehen und in seinen Sterbezuckungen menschliche 
Manieren vortäusclien soll. Flutter kann weder das eine, noch das andere 
linden, sondern hält einen jungen Affen für einen ganz guten Braten. 
Die sprachlichen Beobachtungen über die Sprach- und Denkweise der 
Neger, die Wortsprache im Waldgebiet, die Zeichensprache im Wald- und 
Grasland, insbesondere die Angaben über die Balispraelie dürften nicht nur 
den F'achmann, sondern auch jeden Gebildeten unterweisen. Mit besonderer 
Gründlichkeit sind die meteorologischen Beobachtungen abgefasst. Es linden 
sich in diesem Teil des Werkes äusserst wertvolle Angaben über: Luftdruck, 
Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Bevölkerung, Nebel, Dunst, Wind, Nieder 
schläge und Gewitter. Ausserdem sind auch sonstige meteorologische Phäno 
mene wie: Dämmerungserscheinungen, Zodiakallicht, gestirnter Himmel u. s. w 
berücksichtigt. 
Im Schlusswort des Werkes (S. 547—578) findet der Gegensatz von 
Civilisation und Wildnis, namentlich der Zauber der letzteren, eine aesthetisehe 
und vergleichende Betrachtung. 
Die zahlreichen, nach photographischen Aufnahmen angefertigten Ab-
	        
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