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Volltext: Internationales Centralblatt für Anthropologie und verwandte Wissenschaften, 7.1902

B. Referate. Ethnologie. 219 
im gleichen Maasse wie den Weissen, obgleich viele Neger eine sehr grosse 
Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Alkohol besitzen. Obenan stehen Manie, 
Dementia paralytica, Epilepsie, während Melancholie selten ist. Die Zusammen 
stellung des Yerf. ist natürlich nur ein erster Versuch, aber schon aus 
diesem Wenigen geht mit Sicherheit hervor, dass der eingeschlagene Weg 
zu einem Ziele führen wird. Prof. Dr. G. Thilenius-Breslau. 
218. H. Schurtz: Afrikanisches Steingeld. Globus, 1901. 
Bd. LXXXI, No. 1. 
Aus der Landschaft Avatime im Ewhelande (Westafrika) erhielt Yerf. 
4 Steinscheiben von 4—5 cm Durchmesser und DL—2 cm Dicke, die 
eine trichterförmige Durchbohrung aufwiesen und nach der Aussage der ältesten 
Eingeborenen früheres Geld bedeuten sollen. Drei davon waren aus kry- 
stallinischem Quarz, eine Scheibe aus Sandstein angefertigt; die ersteren 
sollen, wohl wegen der mühevollerem Herstellung, einen höheren Wert 
repräsentieren. Das Material dazu ist an Ort und Stelle aus anstehendem 
Gestein gewonnen worden. -— Im Gebrauch scheint das Steingeld in West 
afrika nicht mehr zu sein; es wird nur gelegentlich noch (im vorliegenden 
Falle zu 100 Stück) in der Erde gefunden. Nach Aussage der Einge 
borenen soll es vor Einführung des Kaurigeldes die Landesmünze gewesen 
sein. Eber das ursprüngliche Gebiet hinaus scheint das Steingeld nicht im 
Umlaufe gewesen zu sein. 
Heutzutage kommt Steingeld nur noch in der westlichen Südsee vor; 
auf Yap z. B. trifft man dasselbe von noch ganz denselben Formen, wie 
das des Ewlielandes, nur aus Aragonit hergestellt und von noch grösseren 
Dimensionen, an, auf den Neu-Hebriden und den Salomoninseln hingegen 
in Ringform (aus Kalkspat, Marmor). Yerf. hält es für sehr wahrscheinlich, 
dass ursprünglich die durchbohrten Scheibchen des Muschelgeldes das Vor 
bild der Steinscheiben gewesen sein mögen, ob diese Voraussetzung auch 
für Afrika zutrifft, will er dahingestellt sein lassen. Er meint vielmehr, 
dass in Westafrika die Perlen, die man vielfach hier, besonders in den Gold 
distrikten, in der Erde antrifft, das Vorbild abgegeben haben mögen. 
Dr. Buschan-Stettin. 
219. Franz Hutter: Wanderungen und Forschungen im Nord- 
Hinterland von Kamerun. Braunschweig, Friedrich Vieweg 
& Sohn. 1902. Mit 130 Abbildungen und zwei Kartenbei 
lagen. 578 Seiten. 
In diesem Werke giebt der Verfasser seine Forschungsresultate und 
Notizen wieder, welche er auf der in den Jahren 1891/93 vom Auswärtigen 
Amt in das Nord-Hinterland von Kamerun gesandten Forschungsexpedition 
gesammelt hat. Nach einem geschichtlichen Rückblick über die Entdeckungs-
	        
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