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Volltext: Internationales Centralblatt für Anthropologie und verwandte Wissenschaften, 7.1902

A. Originalarbeit. 
195 
sich entfernt und je mehr man dem Inneren des Landes sich nähert, um 
so mehr bekommt in der Bevölkerung- die Langköpfigkeit das Über 
gewicht. In gleicher Weise wie die Körperlänge gliedern sich Länge 
undBreite des Schädels um zweibzw. vierHäufigkeits-Maxima, die Länge 
um 190 und 195 bzw. 185 und 188 mm, die Breite um 150 und 155 
bzw. 160 und 162 mm. Diese Erscheinung bestätigt gleichfalls ganz 
einwandfrei das Vorhandensein von zwei ethnisch verschiedenen Typen. 
Die angeführten Thatsachen lassen sich nicht durch einen Ein 
fluss natürlicher Faktoren oder des Milieus erklären, sondern müssen 
unzweifelhaft, wie schon gesagt, auf das Vorhandensein zweier 
ethnischer Typen, die nicht gleichaltrig gewesen sind, zurückgeführt 
werden. Man begegnet zudem hier und dort in einem grossen Teile 
des Landes Heerden von mehr ausgeprägter Dolichocephalie, deren 
Existenz man in reiner Form ausschliesslich in den erst in jüngster 
-Zeit nachweislich bevölkerten Thälern (wo die Altsachen erst aus 
der letzten Eisenzeit herrühren und wo, nach Prof. 0. Rygli, der 
Name der Besitzungen moderneren Datums ist) festgestellt hat. 
Solche Thäler sind Ädalen, Numedal, Österdalen und noch einige 
kleinere. Diese müssen demnach noch ohne Bewohner gewesen sein 
im Augenblick, als das Volk der zweiten Eisenzeit einwanderte, d. i. 
zur Zeit der Wikinger. Aus diesem Grunde auch hat sich in diesen 
Thälern der Typus weniger vermischt erhalten. Diese Centren unter 
scheiden sich manchmal von den umgebenden Bezirken sowohl durch 
die ein wenig abweichenden physischen Bedingungen ihrer Bewohner 
(höheren Wuchs, grössere Tauglichkeit zum Militärdienst und manchmal 
auch stärkere Blondheit) als auch durch deren ethnisches und ethno- 
psychologisch.es Verhalten. 
Dieser dolichocephale Typus ähnelt ganz und gar dem Typus 
<3er deutschen Beihengräber, hingegen der Typus der Bevölkerung 
der ersten Eisenzeit dem Typus der deutschen Hügelgräber. Es 
entsprechen diese Verhältnisse geradezu den vorgeschichtlichen Ver 
hältnissen in Deutschland. Die Bevölkerung der jüngeren Eisenzeit 
war es auch, die mit sich den Glauben an die Walhalla gebracht 
hat; diese kriegerische Religion, desgleichen die deutlich ausge 
prägten dominierenden Fähigkeiten der Ankömmlinge und ihr Herrscher 
talent, ihr Bedürfnis, in Thätigkeit zu treten, ihre Energie und 
Tapferkeit sicherten ihnen leicht, indessen nicht ohne heftige Kämpfe 
mit der ansässigen Bevölkerung, die Suprematie über diese. Diese 
Wikinger waren aber nicht bloss kriegerische Helden, sondern ver 
standen es auch, mit Eifer Kolonisation zu betreiben und als friedliche 
Pioniere in die norwegischen Thäler vorzudringen.
	        
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