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Volltext: Anthropos, 56.1961

Bibliographia 
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v °r allem an M. Macleod Banks’ „British Calendar Customs. Scotland.“ Vols. 2-3, 
1939/1941 - so kommen hier doch genügend neue Gesichtspunkte und unbenützte Quellen 
2 ur Sprache, daß die Publikation gerechtfertigt erscheint. Schon der Obertitel weist 
darauf hin, daß das Werk von J. G. Frazer’s „The Golden Bough“ inspiriert ist. Es ist 
zwar wenig theoretisierend und bleibt vorwiegend auf schottischem Boden. Über die 
bloße Beschreibung des nur noch reliktmäßig erhaltenen alten, zumeist bäuerlichen Fest 
brauchs hinaus betont die Verfasserin aber doch ziemlich stark Fragen des Ursprungs, 
bie sieht eine Hauptwurzel in altkeltischen Frühlings-, Sommer- und Herbstfeiern, die, 
uach ihrer Darstellung, im Brauchtum der christlichen Heiligengestalten und andern 
Kalenderfesten besonders in ländlichen Gegenden noch lange nachgewirkt haben. Leider 
fehlen durchwegs Hinweise auf die Seitenzahlen in den Quellenangaben. Das Ganze zeigt 
deutlich, wie die tiefe Durchdringung von Wirtschaftsleben und Religion auch in der 
•christlichen Zeit in ganz ähnlichen äußeren Formen weitergelebt hat. Zwar wäre auch 
hier noch näher zu prüfen, wieweit es sich im einzelnen wirklich um „survivals“ handelt. 
K. Eskeröd hat uns in seinem „Ärets Äring“ (Stockholm 1947), worin er nordische Ernte 
nd Julbräuche zu deuten sucht, mit Recht zur Vorsicht gemahnt gegenüber einseitigen 
Erklärungen im Sinne von Mannhardt und Frazer ; cf. seine Zusammenfassung auf 
Englisch pp. 352 ff. (H. H.) 
Vilkuna Asko. Die Ausrüstung des Menschen für seinen Lebensweg. (FF Communica 
tions, 179.) 148 pp. in 8°. Mit 4 Kt. Helsinki 1959. Academia Scientiarum Fennica. 
Erice : 800 mk. - „Gegenstand dieser Untersuchung sind Verhaltensweisen und Vor 
gänge, die dem Schutze und der Sicherung des menschlichen Lebens in seinen Anfangs- 
Radien galten“ (p. 5), und zwar handelt es sich um Anschauungen und Praktiken, wie 
s fe im vorchristlichen Denken der Ostfinnen verwurzelt sind und ins Christentum über- 
n ommen wurden. Zuerst wird „die schutzlose Zeit im Leben des Kindes“ behandelt, die 
^kennzeichnet ist durch die Epitheta „namenlos“, „ungetauft", „schutzgeistlos“ und 
»zahnlos“. „Das Ende der Gefahrenperiode“ (Kap. 3) ist mit der Namengebung gegeben. 
In Kap. 4 „Das ,Teil’ des Menschen“ werden die Gaben untersucht, die das Kind sowohl 
Während der Gefahrenperiode als auch im Augenblick ihres Abschlusses und kurz danach 
erhält. - Den Gebräuchen um „Sicherung und Ausrüstung des Menschen“ (Kap. 5) liegt 
die Vorstellung zugrunde, daß das Kind noch „bloßes Objekt, eine Verbindung von Atem, 
Leben und Körper ohne persona“ ist (p. 108). Sein Schutz bleibt andern überlassen ; an 
Sei ne Stelle tritt die „Schutzgruppe“, zu der Eltern und Großeltern, einige nahe Ver 
wandte, die nächsten Nachbarn sowie, eine bestimmte Zeit, die Amme gehören. Wie die 
v °rchristliche Tradition in christliches Brauchtum aufgenommen wurde, schildert kurz 
Kap. ß. _ p)i e Arbeit befaßt sich mit einem wenig beachteten Gebiet und regt so zur 
^feiterführung an, zumal immer wieder auf Nachbarvölker hingewiesen wird. Ein beson 
derer Wert zeigt sich in dem Bemühen, die hinter den Gebräuchen stehenden Glaubens- 
Erstellungen zu erfassen. (A. B.) 
Schmidt Leopold. Das österreichische Museum für Volkskunde. Werden und Wesen 
e fees Wiener Museums. (Österreich-Reihe, 98/100.) 118 pp. in 8°. Mit 47 Abb. Wien 1960. 
Lergland-Verlag. Preis : sFr. 4.-. - Die Geschichte dieses Museums ist eine Geschichte 
der Volkskunde in Österreich überhaupt, wurde es doch „von vornherein für das Fach 
Volkskunde geschaffen, als tragende Institution einer erst im Werden begriffenen Dis- 
2i Plin, die auf diese W’eise früher und sicherer die museale als die akademische Anerken- 
nun g fand“ (p. 5). - Kein anderer als Leopold Schmidt, der seit mehr als 30 Jahren 
Rfe diesem Museum verbunden ist, wäre besser geeignet gewesen, sein Werden und Wesen 
einer breiteren Öffentlichkeit darzulegen. Er tut es in voller Anerkennung der Leistungen 
fener, die vor ihm dieses Institut anreicherten und leiteten, und aus der Fülle seines 
re fehen Wissens. (A. B.) 
Saria Balduin [edit.]. Völker und Kulturen Südosteuropas. Kulturhistorische Bei 
lage. (Schriften d. Südosteuropa-Gesellschaft, 1.) xi-284 pp. in 8°, ill. München 1959. 
büdosteuropa-Verlagsgesellschaft. Preis : DM 22,—. — Südosteuropa-Jahrbuch, 3. Bd. Im 
Danaen der Südosteuropa-Gesellschaft hrsg. v. Wilhelm Gülich. Tagung in Gmunden, 
27 -29. 3. 1958. viii-251 pp. in 8°, ill. München 1959. Südosteuropa-Verlagsgesellschaft. 
Anthropos 56. 1961 
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