Bibliographia
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v °r allem an M. Macleod Banks’ „British Calendar Customs. Scotland.“ Vols. 2-3,
1939/1941 - so kommen hier doch genügend neue Gesichtspunkte und unbenützte Quellen
2 ur Sprache, daß die Publikation gerechtfertigt erscheint. Schon der Obertitel weist
darauf hin, daß das Werk von J. G. Frazer’s „The Golden Bough“ inspiriert ist. Es ist
zwar wenig theoretisierend und bleibt vorwiegend auf schottischem Boden. Über die
bloße Beschreibung des nur noch reliktmäßig erhaltenen alten, zumeist bäuerlichen Fest
brauchs hinaus betont die Verfasserin aber doch ziemlich stark Fragen des Ursprungs,
bie sieht eine Hauptwurzel in altkeltischen Frühlings-, Sommer- und Herbstfeiern, die,
uach ihrer Darstellung, im Brauchtum der christlichen Heiligengestalten und andern
Kalenderfesten besonders in ländlichen Gegenden noch lange nachgewirkt haben. Leider
fehlen durchwegs Hinweise auf die Seitenzahlen in den Quellenangaben. Das Ganze zeigt
deutlich, wie die tiefe Durchdringung von Wirtschaftsleben und Religion auch in der
•christlichen Zeit in ganz ähnlichen äußeren Formen weitergelebt hat. Zwar wäre auch
hier noch näher zu prüfen, wieweit es sich im einzelnen wirklich um „survivals“ handelt.
K. Eskeröd hat uns in seinem „Ärets Äring“ (Stockholm 1947), worin er nordische Ernte
nd Julbräuche zu deuten sucht, mit Recht zur Vorsicht gemahnt gegenüber einseitigen
Erklärungen im Sinne von Mannhardt und Frazer ; cf. seine Zusammenfassung auf
Englisch pp. 352 ff. (H. H.)
Vilkuna Asko. Die Ausrüstung des Menschen für seinen Lebensweg. (FF Communica
tions, 179.) 148 pp. in 8°. Mit 4 Kt. Helsinki 1959. Academia Scientiarum Fennica.
Erice : 800 mk. - „Gegenstand dieser Untersuchung sind Verhaltensweisen und Vor
gänge, die dem Schutze und der Sicherung des menschlichen Lebens in seinen Anfangs-
Radien galten“ (p. 5), und zwar handelt es sich um Anschauungen und Praktiken, wie
s fe im vorchristlichen Denken der Ostfinnen verwurzelt sind und ins Christentum über-
n ommen wurden. Zuerst wird „die schutzlose Zeit im Leben des Kindes“ behandelt, die
^kennzeichnet ist durch die Epitheta „namenlos“, „ungetauft", „schutzgeistlos“ und
»zahnlos“. „Das Ende der Gefahrenperiode“ (Kap. 3) ist mit der Namengebung gegeben.
In Kap. 4 „Das ,Teil’ des Menschen“ werden die Gaben untersucht, die das Kind sowohl
Während der Gefahrenperiode als auch im Augenblick ihres Abschlusses und kurz danach
erhält. - Den Gebräuchen um „Sicherung und Ausrüstung des Menschen“ (Kap. 5) liegt
die Vorstellung zugrunde, daß das Kind noch „bloßes Objekt, eine Verbindung von Atem,
Leben und Körper ohne persona“ ist (p. 108). Sein Schutz bleibt andern überlassen ; an
Sei ne Stelle tritt die „Schutzgruppe“, zu der Eltern und Großeltern, einige nahe Ver
wandte, die nächsten Nachbarn sowie, eine bestimmte Zeit, die Amme gehören. Wie die
v °rchristliche Tradition in christliches Brauchtum aufgenommen wurde, schildert kurz
Kap. ß. _ p)i e Arbeit befaßt sich mit einem wenig beachteten Gebiet und regt so zur
^feiterführung an, zumal immer wieder auf Nachbarvölker hingewiesen wird. Ein beson
derer Wert zeigt sich in dem Bemühen, die hinter den Gebräuchen stehenden Glaubens-
Erstellungen zu erfassen. (A. B.)
Schmidt Leopold. Das österreichische Museum für Volkskunde. Werden und Wesen
e fees Wiener Museums. (Österreich-Reihe, 98/100.) 118 pp. in 8°. Mit 47 Abb. Wien 1960.
Lergland-Verlag. Preis : sFr. 4.-. - Die Geschichte dieses Museums ist eine Geschichte
der Volkskunde in Österreich überhaupt, wurde es doch „von vornherein für das Fach
Volkskunde geschaffen, als tragende Institution einer erst im Werden begriffenen Dis-
2i Plin, die auf diese W’eise früher und sicherer die museale als die akademische Anerken-
nun g fand“ (p. 5). - Kein anderer als Leopold Schmidt, der seit mehr als 30 Jahren
Rfe diesem Museum verbunden ist, wäre besser geeignet gewesen, sein Werden und Wesen
einer breiteren Öffentlichkeit darzulegen. Er tut es in voller Anerkennung der Leistungen
fener, die vor ihm dieses Institut anreicherten und leiteten, und aus der Fülle seines
re fehen Wissens. (A. B.)
Saria Balduin [edit.]. Völker und Kulturen Südosteuropas. Kulturhistorische Bei
lage. (Schriften d. Südosteuropa-Gesellschaft, 1.) xi-284 pp. in 8°, ill. München 1959.
büdosteuropa-Verlagsgesellschaft. Preis : DM 22,—. — Südosteuropa-Jahrbuch, 3. Bd. Im
Danaen der Südosteuropa-Gesellschaft hrsg. v. Wilhelm Gülich. Tagung in Gmunden,
27 -29. 3. 1958. viii-251 pp. in 8°, ill. München 1959. Südosteuropa-Verlagsgesellschaft.
Anthropos 56. 1961
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