Prshewalski's brüte Reise in Central - Asien^
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Im Flußthale des Naidschin-gol begegneten der Kara
wane endlich Mongolen, denen Nahrungsmittel und Last
thiere abgekauft werden konnten. Die Zahl der Kameele
war auf 17 zusammengeschmolzen; die Lasten wurden auf
Jaks vertheilt. Das Gebirge, ein westlicher Ausläufer des
Burchan-Budda, wurde im Paß Kukutom Überschritten und
nun befand sich die Expedition abermals in der weiten
Tzaidam-Ebene. Der Weg wendete sich nach Osten; am
31. Januar 1880 wurde die Festung (Chyrma) Dsun-
safak erreicht. Von 37 Kameelen, mit welchen die Kara
wane von hier abgezogen war, kehrten nur 13 zurück, die
übrigen waren den Reisestrapazen, und besonders dem Futter
mangel erlegen. Die Reisenden selbst waren ermattet und
abgezehrt. In Dsun-sasak wurde deshalb gerastet, um mit
Weißbrüstiger Argali (Ovis* HodgsoniV).
frischen Kräften ans schon bekanntem Wege den Marsch zum ' wurde den Reisenden zurückgeliefert, aber auch — ihre
Kuku-Nor beginnen zu können. Briefe. Als Prshcwalski auf der Heimreise Dsun-sasak
Alles in Dsun-sasak zurückgelasscne Gepäck, alles Silber i passirte, übergab er dem Fürsten daselbst Briefe, welche über
Ein Obo auf dem Tanla-Paß.
Sinin nach Peking zur Weiterbeförderung nach Rußland
gcschickt werden sollten. Bis Sinin kamen dieselben, der
dortige Gouverneur (Amban) beförderte sie aber nicht weiter,
sondern schickte sie nach Dsun-sasak zurück, wo man sie der
Expedition wieder eiuhändigte. Der Weitermarsch der Kara-
wane zum Kuku-Nor durch den östlichen Thcil von Tzaidam be
wegte sich auf derselben Route, welche Prshcwalski bereits in
den Jahren 1872 und 1873 genommen hatte. Ueber den Fluß
Bajan-gol hinüber am Sumpfe Jrgitzyk vorbei wanderten
die Reisenden durch das Kuku-Nor-Gebirge, woselbst der
lange nicht genossene Anblick von Bäumen sie hoch erfreute,
und gelangten glücklich an den Kuku-Nor.
Dieser, der Blanc See, spielte einst in der Geschichte
vieler Nomaden in Centralasien eine bedeutende Rolle. Er
liegt hart an der Grenze, wo chinesisches Kulturleben und
mongolisches Nomadenthum, wo Mongolen, Chinesen und