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Volltext: Globus, 83.1903

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Kleine Nachriehten . 
vom Ausgang der Yerbindungsstrafse fächerförmig nach dem Innern wächst ( von 16° bis 18 , 4 " bezw . 1 , 02 in der ersten Region , über 22° bis 23° bezw . 1 , 02 bis 1 , 10 u . s . w . bis zu 26° und 1 , 14 im Zentrum ) . Am Grund findet sich die gekehrte Temperatur Verteilung : 18° bis 21° in der Mitte , 24ü bis 26° an der Peripherie des Busens . In Bezug auf die Salzausscheidungen im Busen ist die seitherige Ansicht von seiner Eigenschaft als „ Salzpfanne“ in Hinsicht auf Kochsalz falsch , indem sich dieses Salz in den Absätzen auf dem Boden der Bucht gar nicht findet , sondern Gips und bersalz . Erst in zweihundert Jahren wird nach den nungen Lebedinzews , wenn die Verhältnisse so bleiben , wie heute , ein Konzentrationsgrad erreicht sein , dafs die scheidung von Chlornatrium , später auch von Chlorkalium stattfindet . Der jetzige Salzgehalt beträgt 186 g im Liter Wasser , das 1 , 1360 kg wiegt . Auch der bisher als typisch geltende Vorgang des Absatzes von Salzlösungen , wofür der Karabugas immer als Beispiel citiert wurde , dürfte nach Lebedinzew irrtümlich sein , er wird als Hypothese ohne sichere Grundlagen bezeichnet . G . 
— Über den bekannten Blautopf bei Blaubeuren handelt Klunzinger in den Jahresheften des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg , Jahrgang 58 . Dieser Sammelteich unterirdischer Albzuflüsse am Südabhang der Alb zeichnet sich bekanntlich durch seine wunderbar schöne himmelblaue Earbe aus ; er steht allerdings damit in land nicht allein , denn schon am Südabhang der Alb zählt zinger 8 solcher Töpfe auf , sie sind aber sämtlich bedeutend geringer an Umfang und weniger tief . Der Blautopf besitzt seine schöne Farbe nur bei heiterem Himmel und ruhiger Luft , sie entspricht verschiedenen Farbentönen der Forel - schen Skala , je nachdem man das geschöpfte Wasser längere Zeit stehen läfst oder nicht ; im Topf selbst ergab die Farbe bei genügender Beschattung N 3 bis 4 , somit kein reines Blau , sondern ein Blau mit einem ziemlich starken Stich ins Grüne und kaum blauer als frisch destilliertes Wasser . Das Planktonnetz konnte am 15 . August 1900 noch in 10 m Tiefe gesehen werden , das Wasser ist also ungemein klar , die Temperatur ist sehr gleichmäfsig 10° , der Topf friert auch im Winter nicht zu . Die blaue Farbe und die grofse Durchsichtigkeit können auf grofsen Reichtum an Karbonaten zurückgeführt werden , doch liegen neuere quantitative chemische Analysen nicht vor . Bei kleinstem Wasserstand liefert der Topf per Minute 282hl Wasser , bei stand etwa 3000 hl , im Durchschnitt etwa 600 hl , also eine sehr bedeutende Wassermenge . 
Der Topf treibt schon in seinem Ursprung ein Rad für eine Hammerschmiede , und der Überschufs wird für ein Wasserpumpwerk der Albwasserversorgung verwandt . Die grofse Wassermenge erklärt sich daraus , dafs der Blautopf ein Sammelbecken zahlreicher Wasserläufe für einen weit gehenden Bezirk ist , die sich in grofser Tiefe in einer durchlässigen Schicht ansammeln . Nach einer Aufnahme von Professor Schoder ist der Topf etwa 9 Ar grofs , er besitzt einen Umfang von 116m , eine gröfste Tiefe von 20 m und ein Volumen von 5500 bis 6000 cbm . 
Die Untersuchung auf Bakterien ergab , dafs das Wasser als Trinkwasser trotz seines klaren Aussehens nicht rein genug ist ; während die Flora eine recht üppige ist , fanden sich keine Spuren von Zooplanktonten vor , und es fehlen daher gänzlich die Fische ; Versuche , Forellen einzubürgern , blieben bis jetzt vergeblich . Halbfafs . 
— Über Unterschiede in der Form der Skoliosen bei männlichen und weiblichen Individuen teilt A . Gutter in der „ Zeitschrift für orthopädische Chirurgie“ , 11 . Bd . ( 1903 ) folgendes mit : In seiner Anstaltsstatistik hält sich die Zahl der männlichen zu den weiblichen Sko liosen wie 1 : 7 , in anderen Anstaltsstatistiken wie 1 : 7 bis 10 ; in der Schulstatistik durchschnittlich wie 1 : 1 . Die liose beim männlichen Geschlecht kommt ebenso häufig wie beim weiblichen vor , unterwirft sich aber der lung weit seltener . Die Skoliose kommt am häufigsten schen dem 10 . , 13 . und 14 . Altersjahr vor . Die männlichen Rückgratsverkrümmungen sind in 64 , 9 Proz . links konvex , in 37 , 04 Proz . rechts konvex ; für das weibliche Geschlecht ergaben sich in der Gutterschen Anstalt die Zahlen 59 , 43 und 40 , 65 Proz . Sowohl bei den links - wie rechtsseitigen männlichen Skoliosen bemerkt man eine schwache Tendenz , sich mehr im oberen , bei der weiblichen sich mehr im ren Teile der Wirbelsäule zu lokalisieren . Diese Tendenz tritt bei den linksseitigen Fällen besonders deutlich hervor . 
— Das Kolonialwirtschaftliche Komitee hat sein Arbeitsprogramm für 1903 / 1905 insofern erheblich weitert , als es sich mehr als bisher auch dem Studium der Transport - und Verkehrsfragen widmen will . Hierzu gehören unter anderem : Allgemeine kaufmännische sowie 
spezielle Trassierung der ostafrikanischen „ Südbahn“ ( Kilwa - Nyassa ) ; wirtschaftliche Erkundung des gebiets der in der Trassierung begriffenen Eisenbahn Victoria - Mundame ( Kamerun ) ; Bildung einer Togo - schaft auf Grund der vom Komitee bereits trassierten Linie Lome - Palime ; technische und wirtschaftliche gen zwecks Nutzbarmachung der wichtigeren Flüsse in Ost - und Westafrika . Das Arbeitsprogramm hat dadurch an Umfang gewaltig zugenommen , und das Komitee bedarf daher weitgehender Unterstützung auch aus privaten Kreisen . Man kann nur wünschen , dafs die ihm zu teil wird . Dafs es sie verdient , darüber wird wohl kaum denheit herrschen ; arbeitet doch das Kolonialwirtschaftliche Komitee ganz objektiv und nicht im Sinne irgendwelcher Interessengruppen . Besonders glücklich erscheint uns das Vorhaben , die ostafrikanische Südbahn zu studieren , während wir uns andererseits von der Untersuchung der ost - und westafrikanischen Flüsse nicht viel versprechen . Allein es kann sich auch da viel Nützliches ergeben , z . B . wenn berechtigten Erwartungen frühzeitig der Boden entzogen wird . 
— Drei neue Fälle von mus beim Menschen beschreibt A . Hengge in der „ Mo - natsschr . f . Geburtsk . u . Gynäk . “ , 17 . Bd . , 1903 und hebt dabei folgendes hervor . In der Regelmäfsigkeit , mit welcher sich die sekundären Geschlechtsunterschiede abhängig von den Geschlechtsdrüsen entwickeln , kommen häufig kungen vor . Jede Änderung in der Geschlechtsdrüse beein - flufst die sekundären Geschlechtscharaktere um so mehr , je früher jene Änderung ein tritt . Für kongenitale Störungen in der Geschlechtsdrüse und in den sekundären charakteren sind stets mechanische Ursachen zu suchen ; lingt deren Nachweis nicht , so sind wir gezwungen , trophi - sche oder nervöse Einflüsse anzunehmen , bezw . unsere Unkenntnis der Ursache zu bekennen . Atavismus ist keine Erklärung , dient aber dem Verständnis der anormalen dungen . Äuf die Entwickelung der physischen charaktere und auch mancher anderer Erscheinungen sind Erziehung und Beispiel von grofsem Einflufs . Die operative Entfernung der Geschlechtsdrüsen bei zwittern ist nur dann statthaft , wenn durch dieselben starke Beschwerden verursacht werden und zugleich eine volle schlechtliche Funktion dieser Drüsen durch den Mangel an entsprechenden Begattungsorganen unmöglich gemacht wird . 
— W . Velden veröffentlichte einen interessanten satz über klimatische Kurorte in der Zeitschr . f . diät , u . phys . Ther . , Bd . 6 , 1903 . Er rühmt vor allem die nische und bolivianische Hochebene , welche klimatische hältnisse darbieten , wie sie wohl kaum irgendwo anders in der Welt , mit Ausnahme der mexikanischen Hochebene , sich wiederfinden . Selbst Tuberkulöse mit Kavernenbildung sind auf den Hochländern von Tauja und Huancayo ihrer herstellung sicher ; diese 2500 bis 3000 m über dem Meere gelegenen Thalsenkungen auf der Hochebene der Kordilleren weisen eine gleichmäfsige Temperatur von 14 , 18° im Mittel auf und waren bereits zur Zeit der Inkas als unfehlbare Heilorte für Phthisiker bekannt . Santa Fe de Bogota in Colombia ist ein Lieblingsplatz englischer Invaliden . Jamaika bietet in seinen sehr abwechselungsreichen Höhenlagen zügliche Aufenthaltsorte für Kranke mancher Art . fornien und Florida werden ebenfalls in dieser Hinsicht sehr gerühmt . Die Hochlande Transvaals haben den hohen wartungen als klimatische Stationen nicht entsprochen , doch sind immerhin dort bemerkenswerte Heilungen erzielt den . Madeira hat ein wundervoll gleichmäfsiges Klima , doch sind die Verbindungen schlecht . Die Riviera ist mit ihren Vorzügen und Nachteilen allgemein bekannt . Dagegen dient Algier die wärmste Empfehlung als Winterstation für Lungenkranke , Skrofulöse , Bleichsüchtige u . s . w . Die rühmte Schwefelthenne Hammam d’Izha ist von gröfster Wichtigkeit und hervorragendem Erfolg . Als Perle unter den uns leicht und bequem erreichbaren klimatischen orten ist die südliche Mittelmeerküste von Spanien sprechen , jene Gegend ist noch viel zu wenig gekannt und ausgenutzt . Verfasser verspricht sich von Sanatorien , beispielsweise in Malaga , Erfolge , wie sie die Welt noch nicht gesehen hat . 
Verantwortl . Redakteur : H . Singer , Berlin NW . 6 , Schiffbauerdamm 26 . 
Druck : Friedr . Vieweg u . Sohn , Braunschweig .
	        
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