Digitalisate

Hier finden Sie digitalisierte Ausgaben ethnologischer Zeitschriften und Monografien. Informationen zum Digitalisierungsprojekt finden Sie [hier].

Suchen in

Volltext: Globus, 83.1903

Kleine Nachrichten . 
339 
ten , die allmähliche kaufmännische , dann politische setzung in Niederländisch - Ostindien und - Westindien , den verunglückten Versuch , Brasilien zu gewinnen u . s . w . , und die heutige Lage ( Verwaltung , Wirtschaft u . s . w . ) der Kolo - nieen . Den Schlufs macht eine Betrachtung über den gemeinen Charakter der holländischen Kolonisation und ein Literaturverzeichnis . Ein Register wird schmerzlich ver - mifst . 
Den Gewinn von dem Zimmermannschen Wei ; ke werden in erster Linie die Kolonialpolitik , die Geschichte der 
kunde und die politische Geographie haben ; aber auch der Wirtschaftsgeograph kann daraus viel für das Verständnis des heutigen Zustandes der Kolonieen lernen . Ein besonderer Nutzen kann der Wirtschaftsgeographie und - geschichte aus dem Werke dadurch erwachsen , dafs es ein umfangreiches Material liefert , um den Charakter der europäischen sation an sich , die besonderen Nuancierungen durch die Eigenschaften der einzelnen kolonisierenden Völker und den Einfiufs , den sie auf die in den Kolonieen wohnenden Völker nimmt , zu ei - kennen . Ernst Friedrich . 
Kleine Nachrichten . 
Abdruck nur mit Quellenangabe gestattet . 
' Die Südpolarexpeditionen . Auf S . 116 des den Bandes wurde mitgeteilt , dafs das Reichsamt des Innern bereits in diesem Jahre eine Hiilfsaktion für die deutsche Südpolarexpedition ins Werk setzen wolle , sofern bis zum Juni von ihr nichts zu hören sein sollte . expeditionen pflegen am Schlufs des südpolaren Sommers , d . h . im März oder spätestens April heimzukehren ; wenn man in diesem Falle noch den 1 . Juni als Termin für eine mögliche Rückkehr annimmt , so erklärt sich das daraus , dafs bei nur einmaliger Überwinterung Prof . v . Drygalski nach dem werden des Schilfes mit diesem noch die neu entdeckten Küsten verfolgen wollte . Es ist indessen wenig lich , dafs die Expedition noch im Juni heimkehrt , und so hat das Reichsamt des Innern , nachdem der Reichstag den Kredit für die Hülfsaktion bewilligt hat , schon im April Sachverständige ins Ausland geschickt , die nach einem neten Walfischfänger Ausschau halten sollen . Dafs diese Mafsnahmen Besorgnisse erwecken , ist klar , aber diese sorgnisse erscheinen uns nicht unberechtigt , angesichts der schwierigen Verhältnisse , unter denen gerade die deutsche Expedition arbeitet . Was die Engländer anlangt , so sieht es aus , als wenn ihr Expeditionsschiff im eben vergangenen südpolaren Sommer nicht freigeworden und also nicht tionsfähig gewesen ist und dafs es vielleicht wird aufgegehen werden müssen . Colbeck , der Führer des Hülfsschiffes „ Morn - ing“ , konnte an die bei der Victoria - Insel eingefrorene „ covery“ nur bis auf etwa 15 km heran , und Stürme brachen das dazwischen liegende Eis bis Ende Februar bis auf 8 km auf . Als Colbeck am 12 . März die Heimfahrt antrat , lag die „ Discovery“ noch immer fest . Hierzu melden die „ Times“ : Die „ Discovery“ ist nur bis zum 1 . Januar 1904 mit Vorräten versehen , so dafs eine abermalige ( diesjährige ) Entsendung der „ Morning“ zu ihrer Unterstützung durchaus notwendig ist , damit eine Katastrophe vermieden wird . Für diese ausgabe ist eine Summe von 12 000 Pfd . Sterl . , 6000 Pfd . Sterl . für dieses Jahr , der Rest für das nächste , erforderlich . Angesichts der Erfolge der Expedition wird diese Summe leicht aufzubringen sein . Die deutsche Expedition ist gens für ein paar Monate länger versehen . Die Schweden endlich rechnen nun für dieses Jahr auch nicht mehr auf die Heimkehr ihrer Expedition , und dem Parlament ist reits eine Vorlage auf Bewilligung einer beträchtlichen Summe zur Ausrüstung einer Hülfsexpedition zugegangen . Die Lage der Nordenskiöldschen Expedition ist weise sehr prekär ; sie ist von der Heimkehr offenbar geschnitten , während das Ausbleiben der deutschen tion vielleicht auf freier Entschliefsung beruht . Sg . 
Im Aufträge des kolonialwirtschaftlichen Komitees hat Prof . Dr . Wohltmann Ende Februar nun auch eine schaftliche Studienreise — das Komitee verwendet das unschöne Wort „ Expertise“ — nach Samoa angetreten , um Klarheit über die heifs umstrittene Rentabilität von geborenenkulturen , Pflanzungs - und mungen zu schaffen . Wohltmann will sich besonders genden Aufgaben widmen : Feststellung der Flächen , die den Eingeborenen verbleiben müssen ; Feststellung der Flächen , die für gröfsere Pflanzungsunternehmungen und kleine siedelungen geeignet und zu erlangen sind ; Untersuchung der verschiedenen Bodenlagen , insbesondere mit Bezug auf die Niederschlagsmengen , und der verschiedenartigen Böden auf ihre natürliche Beschaffenheit und auf ihre Ausnutzung und Erschöpfung durch frühere Eingeborenenkulturen ; stellung der Zwecke und Aufgaben und der Ausdehnung eines anzulegenden botanischen Kulturgartens , Auswahl der Lage desselben und Ermittelungen über die Zweckmäfsigkeit der Einrichtung eines Kulturamts in Verbindung mit dem botanischen Garten ; Einrichtung von Schutz - und 
tionsmitteln gegen Einschleppung von Pflanzenkrankheiten und tierischen Schädlingen ; Ermittelungen über die auf Samoa vorhandenen Arbeitskräfte sowie den Bezug und Bedarf an fremden Arbeitern ; Ermittelungen über die lichkeit , die Eingeborenen Samoas mehr als bisher zu arbeiten heranzuziehen ; Ermittelungen über die Möglichkeit einer rentabelen Seidenraupenzucht in Samoa . 
— Am 2 . Februar d . J . starb auf den fernen inseln Josef Enzensperger , der Leiter der von der schen Südpolarexpedition auf den Kerguelen errichteten schaftlichen Station . Geboren am 8 . Februar 1873 zu Rosenheim in Oberbayern , studierte er zuerst Jurisprudenz , wandte sich dann aber den Naturwissenschaften zu und wurde Adjunkt an der meteorologischen Zentralstation in München . In dieser Stellung war er vom Juli 1900 bis Juli 1901 als erster achter auf dem Observatorium der Zugspitze thätig . Hier erhielt er die Berufung zur Teilnahme an der dition , von der er nicht mehr zurückkehren sollte ; er fiel der tückischen Krankheit Beri - Beri zum Opfer . Eine ragende Bedeutung hatte der Verstorbene als einer der ersten Vertreter des modernen Alpinismus ; der Schauplatz seiner Thätigkeit waren hauptsächlich die nördlichen Kalkalpen , auch die Dolomiten ; seine Lieblingsgebiete waren das Allgäu und das Kaisergebirge . Über diese beiden Gebiete schrieb er auch seine bekanntesten Werke , die Monographie des Kaisergebirges und die Monographie der Höfats ( „ Zeitschrift“ 1896 und 1897 ) . Aufser diesen Werken hat Enzensperger in alpinen Zeitschriften , in Alpenvereinsvorträgen und auch in der Tagespresse seine Erlebnisse und Erfahrungen veröffent - 
— Am 11 . April d . J . starb zu Berlin der frühere jährige Redakteur der Deutschen Kolonialzeitung Gustav Meinecke ; geboren am 15 . Februar 1854 zu Stendal , ist er also nur 49 Jahre alt geworden . Schon früh wanderte necke nach Nordamerika aus , war später in Paris und Zürich als Redakteur thätig und kam als solcher nach Berlin , um hier eine umfangreiche journalistische Thätigkeit auf dem Gebiete der auswärtigen und der Kolonialpolitik zu entfalten . Als Redakteur der Kolonialzeitung begründete er den schen Kolonialverlag . Nach seinem Ausscheiden aus den Diensten der Deutschen Kolonialgesellschaft war er gehend Direktor des deutschen Kolonialmuseums . Er gab in den letzten Jahren die Koloniale Zeitschrift , heraus , seit 1888 auch den Deutschen Kolonialkalender . Andere Schriften von ihm sind : Sechs Jahre deutscher Kolonialpolitik ( 1890 ) ; chismus der Auswanderung ( 1896 ) ; Die deutschen Kolonieen ( 1899 ) . __ W . W . 
— Rufsland hat in den letzten Jahren verschiedentlich durch Expeditionen die eigentümlichen Verhältnisse des Karabugas aufzuklären unternommen , des merkwürdigen östlichen Busens des Kaspisees , der nur durch eine enge und seichte Strafse mit dem Hauptkörper des Sees verbunden ist . Über die neueste liegt jetzt ein Bericht von Spindler ünd Lebedinzew vor , aus dem Woeikof ( Meteorol . Ztschr . ) einige Auszüge giebt . Danach betx - ägt das gesamte durch die Strafse in den Busen einströmende Wasser im Jahr etwa 17 930cbkm ; ein salzhaltiger , nach aufsen gehender strom ist wegen der geringen Tiefe der Strafse nicht handen , deshalb mufs diese ganze Menge , da auch der Spiegel nicht steigt , wieder von der Oberfläche verdunsten . Da die Oberfläche des Busens etwa 18 350 qkm beträgt , würde dies eine Verdunstungshöhe von 0 , 98 m ( rund 1 m ) ergeben , was mit der von Woeikof für den nahen Kaspisee neten Verdunstungshöhe stimmt . Die Temperatur in dem Busen ist so verteilt , dafs sie zugleich mit der Dichtigkeit
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.