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Volltext: Globus, 83.1903

Kleine Nachrichten . 
323 
Windhuk auf 1800 bis 2000 Stück über drei Jahre alte Stöcke . Aufserdem waren 14 000 ein - bis dreijährige Stöcke vorhaxiden und dazu rund 60 000 Stecklinge . Nach den gekelterten Proben verspricht die Rebe eins des vornehmsten Kulturgewächse für Südwestafrika zu werden , und damit gewinnt Professor Pr . Powes hersage , dafs die Kolonie befähigt sei , den Bedai - f des Mutterlandes an sogenannten „ Südweinen“ zxx decken , erhöhte Bedeutung . Pie Regierung hat daher zur wehr , bezw . Unterdrückung der Reblausgefahr gehende Vorsichtsmaßregeln angeordnet . Auch der Schildlaus , die bei Windhxxk beobachtet wurde , ist man energisch zu Leibe gegangexx , obschoix maxx zu dem Zweck einen großen Teil des lieblichen Baumschmuckes in und bei der Stadt opfern mußte . Ein Ersatz dafür kam in der Folge aus Kapstadt herein , nämlich 4500 Stämme von Birnen , Äpfeln , Pflaumen , Aprikosen und Pfirsichen , die xxicht allein für die Hauptstadt , sondern auch für Gibeon , Omaruru und Outjo bestimmt waren . 
Zur Leitxmg des Forstwesexxs ist seit November 1901 ein höherer Fachbeamter thätig , dem auch die nexxe Saat - und Pflanzschxxle in Okahandja uxxtersteht . Pie Station besitzt 21 Hektar fruchtbaren Landes mit guten Bewässerungsanlagen , wodurch sie in den Stand gesetzt werden soll , jährlich 10 Millionen Pflänzlinge zu liefern . Diese will man danxx im freien Gelände axxssetzen , um das voxx der Eisenbahxx durchschnittene Terrain mit dem nötigen Bau - und Brennholz zu versehen . Fine zweite Forststation ist in Ukuip bei Otjimbingwe errichtet xxxxd zwar ausschliefslich zur Pattelzxxcht ; eine di'itte habeix wir bei Windhxxk , wo sie durch das Erscheinen - der Schildlaus notwendig wurde . 
In jüngster Zeit wirft man sich in der Kolonie auch auf die Bienen - und Seidenzucht , und da es ferner mit dem Handwex'k uxxd der Industxde etwas besser angeht , so hofft Gouverneur Leutwein , daß diese Zweige auf der nächsten landwirtschaftlichen Ausstellung sämtlich angemessen vertreten sein werden . Eine Gewähr dafür bietet ganz von selbst die starke Zunahme der weifsen Bevölkerung , die von 3 643 am 1 . Januar 1901 auf 4 674 am 1 . Januar 1902 gestiegen ist , also ein Mehr von 1031 Personen aufzuweisexx hat . Als nächste Folgen dieses Anwachsens sind die zahlreicheix Landvei’käufe zu betrachten , die für das Berichtsjahr 1901 im Kronbesitz und den Eingeborenenreservaten abgeschlossen wurden . Es kamen nicht weniger als 53 Kaufvei’ti'äge über zusammen 400 689 Hektar und noch 5 Pachtvex’träge über zusammen 39 000 Hektar zur gex'ichtlichen Bestätigung . Über die Landvei’käufe seitens der Gesellschaften ' ) fehlen uns leider die Angaben ; * ) 
* ) Nur von der South Afx - ica Territorie’s Company hörten wir , dafs sie infolge des in letzter Zeit sehr belebten Wechsel - 
sie fehlen sogar in der amtlichen „ Denkschrift“ , wo sie von Rechts wegen stehen sollten . Wir müssen uns also lediglich auf das Krön - und Eingeborenenland schränken , auch in dem nachstehenden Vergleiche , den wir der „ Denkschrift“ entnehmen , und der eine sehr deutliche Sprache redet . An Landverkäufen wurden geschlossen : 
1898 im ganzen 2 Verträge über zusammen 19 915 ha , 
1899 „ 
? ? 
10 
5 ? 

5 ? 
70 461 „ 
1900 „ 

21 
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? ? 
158 563 „ 
1901 „ 

53 



400 689 „ 
Auf 
diesen 
Territoi’ien 
sind 
bisher 
insgesamt 269 
Farmen gegründet und in Betx - ieb genommen worden , und zwar 75 von ehemaligen Angehörigen der Schutz - truppe , 107 von anderen deutschen Untertanen und 87 von Ausländei’n . 
Die Vermehrung der letztei’en erklärt sich in erster Linie durch den Zustrom der Burenfamilien , wenngleich auch die Ansiedler i’eichsdeutscher Herkunft eine sehr nennenswerte Zunahme erfahren haben . Poch darf man nicht vergessen , daß bei’eits eine Anzahl Buren unsere Staatsangehörigkeit erwoi’ben hat und deshalb in dieser Rubi’ik mitrechnet . 
Die wehrpflichtigen Söhne dieser Familien , ungefähr 120 bis 150 junge Leute , kamen im Jahre 1902 bereits zur Einstellung in die Schutztnxjipe , um ihrer pflicht zu genügen . Dieselben werden bei richtiger wöhnung und Übung sonder Fx - age ein wertvolles Sol - datenmaterial abgeben , das allmählich die Nachschübe aus der Heimat großenteils entbehrlich machen dürfte . Sie werden aufserdem , und das ist ein Hauptmoment in dieser Fi’age , zu Trägern und Verbreitern des reichs - deutschen Gedankens unter ihren Angehörigen wei’den . Denn dahin müssen wir unweigei’lich streben , daß die eingewandex’ten Bui’en mit der Zeit im Deutschtum gehen , daß ihi - e Kinder , wie es schon jetzt geschieht , in deutsche Schulen kommen , die deutsche Sprache nicht bloß erlernen , sondern ausschließlich anwenden , und daß die Gemeinden nach dem Vox - bild der evangelischen Gemeinde Windhuk in die preußische Landeskirche genommen werden . Die Mission treibe unterdessen ihr Werk an den Eingeborenen rüstig fort . Sie widme sich auch , womit jezt die katholischen Glaubensboten gonnen haben , den zahlreich im Lande verstreuten lingen von Deutschen , namentlich Schutztruppenx - eitenx , und farbigen Fi’auen und suche gerade diese nicht selten schwiei’igen Elemente zxx nützlichen Mitgliedern unserer Kolonialbevölkerung zu ex - ziehen . II . Sdl . 
vei’kehi’s mit den englischen Kolonieen allein 20 gi’öfsere Fax’inen zu verkaufen in der Lage war . 
Kleine Nachrichten . 
Abdruck nur mit Quellenangabe gestattet . 
— Zum Kapitel der „ Klapperbretter“ ( Globus , Bd . 83 , S . 52 , 196 und 291 ) sind dem Globus noch einige weitere Mitteilungen zugegangen . Obex’büi’gex’ineister Br . G . Bender in Breslau schreibt , dafs auf seinem vätei - licben Gute rinenhof , Kreis Pr . - Eylau , die „ Klapper“ noch heute im brauch ist und die Arbeiter zur Arbeit oder heim ruft . Er berichtigt ferner — was schon von Dr . Heinrich S . 291 schehen — das S . 196 mitgeteilte Versmafs und bemerkt dann : Das Brett , aus möglichst tönendem Holze gefertigt , hängt mit zwei Ketten , die durch gebohrte Löcher gezogen sind , an und zwischen zwei nahe bei einander stehenden Bäumen . Beim „ Klappern“ wird erst ein leichter Schlag mit dem Holzhammer der linken , dann ein möglichst kx’äftiger 
und ein zweiter schwächerer Schlag mit dem Hammer der rechten Hand gegen das Brett gethan . Diese Folge wird dann etwa 10 bis 15 mal wiedex’holt . Das „ Klappern“ ist die besondere Aufgabe des „ Kämmerei - s“ , d . h . des Vogts oder Vorarbeitex’s ; die Klapper steht unter besondex - em öffentlichen Schutze , und obwohl sie mit ihi’en Hämmern jedermann — auch den Dorfkindern — stets zugänglich ist , ist mir kein Fall ihres Mifsbrauchs erinnerlich . 
Eine andere Mitteilung bezieht sich , sti’eng genommen , nicht auf die Klappei’bretter , aber doch auf ein vei’wandtes Gebiet . Sie rührt von Dr . xned . Bamberg in Lockwitz bei Dresden her und ist ursprünglich im „ Zeitzer Landsmann“ vom 15 . Juli 1901 erschienen . Dr . Bamberg beschreibt dort 
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