Volltext: Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft, 20.1890

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Bruchmann : Beurteilungen . 
zu Nachbildungen vorhandener Gegenstände versteigen , obwol rohe Nachahmungen von Menschen , Schildkröten , Fischen vorkommen ( vgl . diese Zeitschrift IX , 477 ) . In den „ Eigentumszeichen " sieht unser Verfasser ( wie mir scheint mit Recht ) nicht die Reste einer Bilderschrift , sondern Anfänge einer Art von Schrift ( 85 ) . 
3 . Wie überall , in Sprache , Sitte , Kunst u . s . w . Form zur Formel wird , so giebt es auch bei den Australiern conventioneile Behandlung der Figuren ( 63 ) . Ein andres Beispiel des bezeichneten Vorgangs sehe ich darin , dass in den christlichen Katakomben ( 25 ) zahlreiche Münzen gefunden worden sind , welche denselben Zweck erfüllten , wie im heidnischen Altertum : ein Fährgeld für Charon zu sein , welcher auch in der christlichen Poesie erst allmählich verschwindet ( Daniel , Thes . hymnol . IV , 349 , 16 . Jahrh . ) . 
4 . Die bekannte Vorliebe für die Zahlen 7 und 40 finden wir wieder S . 30 , 32 , 34 , 185 und 190 ( diese schrift XVIII , 476 ) . 
5 . Auch an der schlechten Logik des Aberglaubens ist kein Mangel ; wird eine dem Feinde abgeschnittene Locke in die Brandung geworfen , so fühlt jener die Stöße , von welchem die Locke herrührt ( 14 ) . Eine Maske , auf der Fische dargestellt sind , dient zu glücklichem Fischfang ( 155 ) ; die Sioux tanzen den Bärentanz in der Maske eines Bären , um die Grünst des Bärengeistes zu gewinnen ( 159 ) . Zwischen Tripolis und Ghadames herrscht der Aberglaube , dass wenn eine kleine Bu Bris genannte G^kkoart ( Eidechsen ) ein schwangeres Weib anblickt , dieses mit gefleckten Kindern niederkommt ( 259 ; diese Zeitschrift XVIII , 105 und Kuhn , Herabk . 2 200 ) . 
Einer besonderen Empfehlung dieser neuen Arbeit Richard Andrees bedarf es nicht . 
K . Bruchmann .
	        
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