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Der hauptsächliche Kunstgriff , mit dem er arbeitet , ist die vielseitige Verwertung und Ausnutzung jenes verhältnismäßig spärlichen Vorrates ursprünglicher Zeichen für Gegenstände der Außenwelt , welche in Nachahmung von Tönen , wegungen , Gestalten und Orten durch eigene Laute , wegungen und Geberden bestanden und welche dann indirect für anderes verwendet werden konnten , womit das geahmte ( oder auch sie selbst ? ) in irgend einem Verhältnis von Association oder Contiguität stand ( S . 81 ) . Durch dieses Verfahren wird in der Tat nicht Kraft , aber Stoff erspart , und das ist ein Vorzug , den man von nativistischer Seite nur bereitwillig anerkennen kann . Wie nahe aber die sichten im Grunde einander stehen , erhellt daraus , dass M . ( S . 82 ) die Bezeichnung von nicht in's Gehör fallenden schaften lautgebender Gegenstände durch Schallnachahmungen ebenfalls noch »unmittelbar verständlich« findet und dass er ( S . 83 ) die eigenen Laute auch direct zur Bezeichnung von Gesichtsbildern verwendet werden lässt , was doch nichts Anderes ist als die Heysesche - Lautmetapher und Steinthal - sche Onomatopöie , welche auch schon Herdern vorgeschwebt hatte und von Marty wenigstens für die Bezeichnung innerer Zustände zugegeben wird ( S . 96 ) . Wenn jenes Verfahren fortschreitender Uebertragung und Differenzirung der einmal mit Erfolg angewandten Zeichen nicht schweres Nachdenken oder künstliche Berechnung voraussetzt , wie M . ausdrücklich versichert ( S . 85 ff . vgl . 137 ) , sondern einfache Erfahrungen , nahe liegende ( unbewusste ) Schlüsse und bald sogar heiten , die man alle bei Kindern und Wilden in stufenweiser Entwicklung beobachten kann , so sind auch dies lauter tive , die Steinthal sehr wohl kennt , gelegentlich anführt und denen zu Liebe er seiner Erklärung des Ursprungs der Sprache den etwas schwerfälligen Unterbau der psychologischen Mecha - nik gegeben hat , der weniger unnötig schiene , wenn er lich gelesen und verstanden würde !
Ich kann noch einzelne Stellen und längere Abschnitte anführen , in denen wir uns mit M . in erfreulicher Ueber - einstimmung befinden . So erkennt er mit Recht in der