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spanische Krone seit dieser Zeit der Zinreise von Auslängdem
in die spanischen Kolonien, Gelangten wirklich deutsche Ein-
zelgänger nach Mexiko, zum Beispiel Fandwerker und Kaufleute,
getrieben von der Abenteuerlust und auf der Suche nach einer
neuen Sxistenzgrundlage, dann traten sie nicht betont als
Deutsche auf,
Für Europa war das Eintreffen mexikanischer Kunsterzeugnisse
eine Sensation, Die Kunstschätze, Geschenke an Kaiser und Für-
sten, wanderten in deren Rar‘tät'nkabinette. Neben willkürlich
angelegten Sammlungen von Kuriositäten, Kunst- und Wertgegen-
ständen wurden sie aufbewahrt und konnten dort die folgenden
Jahrhunderte zum Teil unbeachtet und unerkannt überdauern (vgl.
Bastian, 1881, 47). Die Kulturpolitik der Partikularfürsten
zielte darauf ab, feudalen Reichtum zu zeigen oder wenigstens
vorzutäuschen, Deshalb wurden Sammlungen angelegt, die die Neu-
gierde an Abnormitäten befriedigen sollten, "Was interessirte,
war nur das Curiose, die wilden Menschen mit ihren anthropo-
phagi schen Festen, mit heidnischen Greueln im wüsten Behang
des Feder- und Blätterputz" (Bastian, 1881, 4). Gelangten an
manche deutsehen Firstenhöfe nicht dergleichen exotische Ge-
Schenke, dann wurden Aufträge zum Ankauf entsprechender Gegen-
Stände erteilt (Oppel, 11). Auf diese Art war auch den Piraten
der Absatz ihrer Beutestücke gesichert.
Für viele der mexikanischen Kunstwerke 1äßt sich der Weg nicht
Mehr vollständig rekoıstruieren, auf dem sie in die gegenwärtig
SXistierenden Völkerkundemuseen gelangten, Ziemlich genau las-
SEN sich anhand einiger Toxumente und Kataloge Verbleib und kin-
Schätzung eines Teils der Sammlung verfolgen, die als "Monte-
zuma-Schatz"!3) von Kaiser Karl V, in Brüssel zur Schau gestellt
Und dort von Dürer besichtigt worden war (Nowotny, 1947, 219).
Da sie eine derjenigen Sammlungen ist, deren Wert man schon
NEE
13) Montezuma ist der durch die Spanier vereinfachte Name des
Äztekenherrschers Motecuhzoma II, Daß dessen von Ccrtös an
Karl V. weitergereichtes Geschenk wirklich in der Ambraser
Sammlung auf egangen ist, muß man nach einer Außerung, die
Dr. Anders (Wien) 1966 bei einem Vortrag machte, bezweifeln.