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Volltext: Beiträge deutscher Gelehrter zur Erforschung der altmexikanischen Kulturen un der zeitgenössischen Indianerproblematik

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die Politik der deutschen Staaten gemäß "dem ökonomischen 
Drang nach Erschließung neuer Märkte für den zunehmenden 
Außenhandel und der politischen Reaktion auf die potentielle 
Bedrohung des europäischen Restaurationssystems durch die Um- 
wälzungen in Lateinamerika" (Kossok, 1964, 12). Zuerst also 
waren die Kontakte persönlicher Art, zwar mit stillschweigen- 
äcm Einverständnis der entsprechenden Regierungsstellen in den 
deutschen Staaten, jedoch zunächst ohne offizielle politische 
und diplomatische Unterstützung und ohne vertraglichen Rück- 
halt, Unter den Bedingungen des Kapitalismus der freien Kon- 
kurrenz war dies das erste Stadium von wirtschaftlichen Kon- 
takten mit ökonomisch weniger entwickelten Ländern. 
Es handelte sich bei den Mexiko-R:isenden zum Teil auch um 
Künstler, die sich zu einer ihrer Hauptaufgaben machten, in 
der Heimat über die eindrucksvoll andersartigen Gegen“an der 
Erde zu berichten. Reisende, die sich nur bestimmten #orschungs- 
aufgaben widmeten und dann im Sinne des Mexiko-Bildes von Hum- 
boldt Neues hätten berichten können, gab es in der crsten Hälf- 
te des 19, Jahrhunderts nicht mehr, Die meisten Mexiko-Reisen- 
den waren Kaufleute und Gewerbetreibende, Vertreter der "Rhei- 
nisch-Westindischen Compagnie" und des "Deutsch-Amerikanischen 
Bergwerksvereins" oder unabhängige kleine Unternehmer, 
Endlich jedoch bemühten sich einige deutsche Staaten von offi- 
ziuller Seite her, gegenüber der führenden kapitalistischen 
Macht England auf dem mexikanischen Markt konkurrenzfähig zu 
bilciben (vgl. Kossok, 1964, 162; 235). Denn dureh eine Krise 
1825 geriet die Rheinisch-Westindische Kompanie in cinc De- 
pression, die 1832 zu ihrer Auflösung führte, und auch der 
Deutsech-Amerikanische Bergwerksverein begann secitdem, um preu- 
Bische Staatskreditc nachzusuchen, Die Möglichkeiten der 
"Privatinitiative" varen zum großen Tcil erschöpft, und deshalb 
forderte Cie Direktion der Rheinisch-Westindischen Kompanic 
1825 vom preußischen Außenministerium den Austausch von Handels- 
vertretern. Immerhin betrug der Gesamtanteil des deutschen Me- 
Xiko-Handels 1825 20% des gesamten Außcnhandels und ‚wurde scmit
	        
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