Digitalisate

Hier finden Sie digitalisierte Ausgaben ethnologischer Zeitschriften und Monografien. Informationen zum Digitalisierungsprojekt finden Sie [hier].

Suchen in

Volltext: Beiträge deutscher Gelehrter zur Erforschung der altmexikanischen Kulturen un der zeitgenössischen Indianerproblematik

‘46 
der dortigen Sprachen eine mit der aztekischen verwandte auf- 
gefunden würde" (Buschmenn, 1853, 67). Er lehnte eine Sprach- 
verwandtschaft ab und warnte vor solchen Analogien, die nur 
bewiesen, "wie leicht sich ähnlichkeiten zwischen Sprachen 
auffinden lassen, wenn man darauf ausgeht und, seinen Gesichts- 
kreis absichtlich so viel als möglich beschränkend, die Gedan- 
ken auf einzelne Punkte richtet" (Buschmann, 1853, 71). Busch- 
mann bewegte sich bei seinen Theorien, die es für ihn durch 
Sprachbeispiele zu untermauern galt, im Rahmen einer nicht all- 
zu fernen, vorspanischen Vergangenheit, Er wollte die Wander- 
wege der historisch greifbaren Völker analysieren, nicht aber 
die Frage der ersten menschlichen Besiedlung Amerikas lösen. 
Dies wird deutlich, wenn man seine Hinweise auf die mögliche 
Besiedlung Zentralmexikos aus anderer als nördlicher Richtung 
beachtet, und zwar durch die "Annahme einer reichen unvordenk- 
lichen Bevölkerung, deren Ursprung und Herkunft wir auf sehr 
verschiedenen Wegen zu erforschen suchen können" (Buschmann, 
1853, 74; vgl. 1855 b, 1). 
Bei der Geschichtsinterpretation begann Buschmann mit dem Pro- 
blem der Tolteca, indem er feststellte, daß die Geschichte der 
mexikanischen Völkerbewegung mit ihnen begann. Er analysierte 
die doppelte Bedeutung des Begriffs "toltecatl" als "Einwohner 
von Tollan” (Tula) und als "Künstler" (Buschmann, 1953, 76) 
und wies auf ihre Rolle als Kulturbringer für die mexikanischen 
Völker hin, die Jahrhunderte später aus dem Norden einwandäerten: 
die Chichimeca und Azteca. 
Auf dieser historischen Grundlage aufbauend, versuchte Busch- 
mann, Ursachen für die Verbreitung aztekischer Ortenamen zu fin- 
der. Er hatte dazu den geographischen Raum von 37° Nördlicher 
Breite bis nach Nikaragua zu erfassen. Feststellen konnte er, daß 
in vielen Orten aztekischen Namens sowohl in Mexiko als such in 
Guatemala andere Sprachen gesprochen wurden. Deshalb blieb es 
ihm unerklärlich, "daß in Yucatan, in dem Lande der Maya-Spra- 
che, wohin doch auch Trümmer der Tolteken im 11°°R Jahrhundert
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.