al"
45
legungen, so wie der alten überlieferten Geschichte Anahuac's
großen Werth und Glaubwürdigkeit" bei (Buschmann, 1853, 52) und
verwies darauf, daß die Indianer Mexikos mit dieser Möglichkeit
der Überlieferung historischer Ereignisse vielen Völkern der
alten Welt weit voraus waren. Er erkannte ihren Wert für die Er-
forschung dieser"in die Gesechichts-Dämmerung hintretenden” Völ-
ker (Buschmann, 1853, 553), faßte damit die Probleme dieser Völ-
ker weiter, im allgemein menschlichen Rahmen,
Buschmann beabsichtigte, "die alte Geschichte und Landeskunde
von Anahuse an dem Faden geographischer Namen fragmentarisch
zu durchlaufen" (Buschmann, 1053, 54). Dabei kam er zu einer
kritischen Einstellung gegenüber der allgemeinen Behauptung von
der Einwanderung der mexikanischen Völker aus dem Norden, Er
vermißte eine ernste Kritik dieser Behauptung und vertrat die
Auffassung: europäische Historiker und Archäologen sollten un-
abhängig von ihren persönlichen Ansichten nachweisen, wo und
wie in den alten Bilderhandschriften und Überlieferungen die
Herkunft der Völker von Norden bestimmt ausgedrückt wäre26),
Buschmann stellte das zu seiner Zeit bekannte Material zusammen
und kam dabei auf das Problem der Einwanderung aus Asien, Er
selbst hatte in seinen Studien des maxikanischen Wortschatzes
nach Spuren gesucht, die auf alte Wohnsitze der Azteca hindeute-
ten. So trug er Hinweise auf die sogenannten Casas grandes am
Rio Gila zusammen, die in vielen Werken als Ursitz bzw, früher
Wanderpunkt der Azteca angesehen worden waren. Er stellte sie
richtig in den Rahmen der archäologischen Funde Neu-Mexikos,
d.h, neben die bekannten Stätten der Pueblo-Indianer (Buschmann,
1853, 63 ff). Weiterhin erwähnte er die Bedeutung der Ruinen von
La Quemada in Zacatecas, Als zweiten Forschungsschwerpunkt kri-
stallisierte er die Frage heraus, "ob nicht in irgend einer
26) An diese Forderung Buschmanns knüpfte später Eduard Selers
Untersuchung über die Frage an: "Wo lag Aztlan, die Heimat
der Azteken?" (Seler, 1960-61, II, 31-48).