114
August.
von einer flauen Kumkummertied gesprochen und dabei
an den Kummer gedacht haben, den ihnen die allgemeine
Arbeits⸗ und Handelsstockung machte. Wie die Seeleute ihre
Kummertage hatten: es waren die Tage, an denen sie kein
Rindfleisch bekamen. Im Osten nun, wo man das slawische
Wort Gurke brauchte und demnach eine Gurkenzeit hatte,
empfand man gleichwohl das Bedürfnis, derselben auch etwas
anzuhängen, und dazu wählte man das Beiwort sauer, das
eigens dazu gemacht schien.
Termine.
l. August: Petri Kettenfeier, Vorname des Schriftstellers
P. K.Rosegger, der am 31. Juli (1843) geboren wurde. An diesem
Tage werden die Ketten des Apostels Petrus, die in der Kirche
Zan Pietro in Vincoli niedergelegt sind, den Gläubigen gezeigt
und die letzteren zum Küssen, wohl gar zum Umnehmen zu⸗
gelassen. Feilspaͤne davon bekamen FSürsten geschenkt; sie
wurden in goldenen Schlüsseln als Amulett getragen.
Am 1. August ist Satan aus dem himmel gestoßen worden;
daher gilt dieser Tag in Norddeutschland für einen Unglückstag.
Zeitdem ist der Teufel los. Dieser Glaube gründet sich auf die
schlimme Bedeutung, die der Monat Ab bei den Juden hat:
zweimal in diesem Monat, und zwar beidemal am 9. Ab, wurde
Jerusalem zerstört (86 v. Chr. und 70 n. Chr.). Der Monat Eb
aber entspricht unserem August.
August: Maria im 5—chnee. In der fünften Augustnacht des
Jahres 352 war auf dem Esquilin in RKom Schnee gefallen,
der den Grundplan einer Kirche zeigte. Deshalb wurde auf
diesem hügel die Basilika Santa Maria Maggiore erbaut,
eine der sogenannten Sieben Kirchen; zum Andenken an die
wunderbare Begebenheit ließ man alljährlich am Kirchweih⸗
feste beim hochamt weiße Blumenblätter von der Decke herab
regnen. Auf gefallenen Blütenschnee mag nämlich das Wunder
virklich zurückzuführen sein. Die Sage wird in Cortina d' Ampezzo
bei einer dortigen Kapelle wiederholt.
6. August: die Verklärung Christi.
7. august: Fest der heiligen Maͤrturerin Afra, der Pattonin
don Augsburg, wo sie als Prostituierte mit ihrer Mutter zu⸗