— 71 —
haätten, also, daß fürder Land und Leute von der
Bestie Nichts mehr zu kefürchten hätten.
Drob ward naturlich die ganze Stadt mit Freude
und Jubel erfüllt und Jedermann wollte die sieben
wackern Schwabenhelden sehen, die einen solchen
Kampf so siegreich bestanden. Sie wurden mit dem
Besten traktirt, was Küche und Keller vermochte
und endlich mit Geschenken beladen entlassen. Nach⸗
dem sie aber in gutem Seewein (denn damals gab
es noch guten, wenn dies freilich kaum zu glauben
ist) noch einmal auf gutes Andenken und ewige
Freundschaft getrunken, verabschiedeten sie sich von
einander und Jeder zog in seine Heimat, um daselbst
Lob und Lohn seiner heldenmüthigen That zu aͤrnd⸗
ten. Beides wurde ihnen auch in reichem Maaße
zu Theil, so daß sie in Ehren ein hohes Alter er⸗
eichten und in gesegneten Umständen starben. Auch
hinterließen sie eine zahlreiche Nachkommenschaft
und ihre Abkoͤmmlinge sind sehr leicht von den übri⸗
gen Schwaben zu unterscheiden.
Die Ueberlinger aber errichteten auf der Stelle,
wo der ewig denkwürdige Kampf der sieben Helden
mit dem Unzgehener am Bodensee statt gefunden, eine
stattliche Kapelle zum ewigen Siegesdenkmal. Zum
Schutzpatron des Kirchleins wählten sie den Heiland.
Um aber denselben von den Heilanden anderer Leute
zu unterscheiden, s chrieben sie unter sein s choͤngearbei⸗
letes Bildniß: Der schwaäbische Heiland. So erhielt
das Kirchlein den Namen: Kapelle zum schwabischen
Heiland. Darin wird aufbewahrt der maͤchtige Spieß