Markus Ritter und Martin Schmitz stellten diese Texte erstmalig 2006 zusammen; das
inzwischen in 3, Auflage erschienene Buch Warum ist Landschaft schön? bietet ei-
nen thematischen Überblick über die Entstehung der verschiedenen Konzepte von
Burckhardt bis hin zur Entwicklung der Spaziergangswissenschaften.
Siehe http://www.lucius-burckhardt.org, aufgerufen am 8.12.2014.
http://www.zeit.de/campus/online/2007/05/spaziergangswissenschaft, aufgerufenam
11.12.2014, und http://www.uni-kassel.de/fb06/person/burckhardt, aufgerufen am
8.12.2014,
http://www.zeit.de/2014/01/documenta-adam-szymczyk-interview, aufgerufen am
8.12.2014.
Zu empfehlen ist diesbezüglich die Lektüre Wer plant die Planung. Architektur, Politik
und Mensch, die ebenfalls im Martin Schmitz Verlag erschienen ist.
Hinsichtlich des Spazierengehens unterscheidet Burckhardt selbst nicht zwischen
Forschenden und Beforschten, so dass die Bezeichnung des Spaziergängers für beide
Gruppierungen gilt,
Die Kassler Dönche bezeichnet ein Naturschutzgebiet im Stadtgebiet von Kassel.
So beziehen sich laut Burckhardt bereits viele der »Paradiesbilder der Malerei«
‚Burckhardt 2011, 279) auf die Beschreibungen Forsters.
Auch Kaschuba spricht vom »forschenden Konstruktionsprozess« und davon, dass be-
reits »die Formulierung einer Fragestellung ein thematisches Profil schafft« (2012, 199).
Kulturanthropolog_innen müssen deswegen bemüht sein, sowohl den Zugang und die
Entstehung als auch den Umgang mit dem Forschungsgegenstand andauernd zu re-
lektieren, Die Reflexion der Repräsentation des Forschungsgegenstandes wurde in der
Writing-Culture-Debatte (Clifford, Marcus 1986) und in der Diskussion zur Krise der Re-
präsentation thematisiert,
* Dieses Kenntlichmachen kann beispielsweise wie in Burckhardts Konzeption anhand
des Zitierens bestimmter Textstellen umgesetzt werden.
Erste Ansätze dieses Umherschweifens erprobte Debord bereits 1953 und 1956, also zu
Zeiten der Lettristischen Internationalen.
=
Literatur
Bausinger, Hermann (1972): Volkskunde. Von der Altertumsforschung zur Kulturanalyse.
Darmstadt,
Benjamin, Walter (1983): Das Passagenwerk. Herausgegeben von Rolf Tiedemann. 1.
Band. Frankfurt am Main.
Binder, Beate u.a. (Hg.) (2010): Orte, Situationen, Atmosphären. Kulturanalytische Skiz-
zen. Frankfurt am Main, New York.
Brednich, Rolf (2001): Grundriss der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der
europäischen Ethnologie. 3. Aufl., Berlin,
Burckhardt, Lucius (2011): Warum ist Landschaft schön? Die Spaziergangswissenschaft.
Herausgegeben von Markus Ritter und Martin Schmitz. 3. Aufl., Berlin.
Clifford, James / George E. Marcus (Hg.) (1986): Writing Culture. The Poetics and Politics
of Ethnography. Berkeley.
Debord, Guy (1996): Die Gesellschaft des Spektakels. 1. Aufl., Berlin.
Ders. (2011): Ausgewählte Briefe 1957-1994, 1. Aufl., Berlin.
igger, Simone / Johannes Moser (2013): Stadtansichten. Zugänge und Methoden einer
urbanen Anthropologie, In: Hess, Sabine u.a. (Hg.): Europäisch-ethnologisches For-
schen. Neue Methoden und Konzepnte. Berlin, 175-204.