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der Seele — Itana oder guruna — hat die tjurunga gar nichts zu tun. Das Verhältnis
zwischen Mensch und tjurunga drückt der Satz aus: nana unta mburka nama = dies [d. h.
Jie tjurunga] du Körper bist. Jeder Mensch hat also zwei. Körper, einen aus Fleisch und
3lut und einen aus Stein oder Holz.
Neben dieser eigentlichen tjurunga, die als der andere Körper eines jeden Menschen
angesehen wird, gibt es noch eine zweite, die papa-tjurunga. Auch diese zweite tjurunga
zilt als der andere Leib des betreffenden Menschen und stellt dessen magische Verbindung
ig. 1. Tjurunga ulbura eines urturta [Eulenschwalm]-altiirangamitjina. '/s natürl. Gr. (Katalog No. 7652.)
Fig. 2. Tjurunga ulbura eines jerramba [Honigameisen]-altjirangamitjina, "Js natürl. Gr. (Katalog No. 8695.)
Beide bestehen aus Stücken eines hohlen Baumastes; sie sind mit Ringen von weißen Federdaunen
beklebt und mit rotem Ocker gefärbt; Fig. 2 außerdem an beiden Enden mit Kohle geschwärzt.
mit seinem iningukua dar. Ich komme nachher ausführlicher auf dieselbe zu sprechen [s. pag. 80].
Daß darin ein Widerspruch liegt, diese beiden tjurunga als den anderen Leib eines Menschen
anzusehen, sehen die Eingeborenen nicht ein oder wollen es nicht einsehen.!)
Es gibt nun aber noch viele andere Gegenstände, die gleichfalls als tjurunga bezeichnet
werden und wie diese in den arknanaua aufbewahrt werden.
Denn nicht bloß die ganzen Körper, sondern auch einzelne Körperteile der Totem-
Vorfahren sind tjurungeraka, d.h. in Holz oder Stein verwandelt worden, so z. B. das Fett
ainer Totem-Schlange (apma andara), die Niere eines Opossum-Vorfahren (imora topparka),
ı) [Der tjurunga-Glaube der Aranda und Loritja scheint mir auch sonst noch manche Widersprüche
zu enthalten, die eine einheitliche Theorie ausschließen. Der Herausgeber.]