Digitalisate

Hier finden Sie digitalisierte Ausgaben ethnologischer Zeitschriften und Monografien. Informationen zum Digitalisierungsprojekt finden Sie [hier].

Suchen in

Volltext: Allgemeine und französische Volkskunde 1897-1909

K. Reuschel. ; 
93 
Jandeskundlichen Erörterungen häufig etwas zu kurz, So hat. bald darauf 
O..Krnoor in den Hess, Bl. £. Volkskunde III (1904) ausführlich über 
die Himmels- und Naturerscheinungen in der Anschauung des kujawischen 
Volkes und in Bd. IV u. V über polnische Dämonen gehandelt und 
damit Gebiete berührt, die Tetzner kaum genannt hat. Es ist schade, 
dass man vielfach Einzelbelege für das Erwähnte vermisst. Im allge- 
gemeinen sind die geschichtlichen Verhältnisse mit aller wünschenswerten 
Sorgfalt dargestellt. Nicht genügend scheint mir das ursprünglich Slawische 
und das Lehngut geschieden worden zu sein; ebensowenig hat der Ver- 
fasser auf Vergleiche mit den Lebensäusserungen anderer slawischer Völker 
Rücksicht genommen, Interessant ist eine masurische Übersetzung von 
Goethes „Ich ging im Walde“ (190); ınan wünschte den Verfasser zu 
wissen und erführe gern, ob das Lied wirklich volkläufig ist. Aber auch 
rein deutsches Liedergut kommt vor, z. B. 168ff,, 261, 373f., 427, 466. 
Man wird das Werk als eine bequeme Stoffsammlung, nicht zum mindesten 
für die Sachenkunde, kaum entbehren können, ‚obgleich es nicht irgendwie 
erschöpfend sein dürfte. Die vielen Abbildungen und die zahlreichen 
Karten erhöhen den Wert des stattlichen Buches, das für die Slawen- 
forschung in Deutschland eine gute Grundlage bildet, weil es zu weiterem 
Nachspüren anregt, 
Das Jahr 1902 hat noch eine erweiterte Neuauflage von GUSTAV 
LAUusBE® Buch über Teplitz gebracht, die sehr willkommen geheissen 
werden muss, weil gerade die Psyche städtischer Bevölkerung noch lange 
nicht genügend erforscht ist**). 
Echt volkstümlich und ohne einen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, 
aber durch die frische Unmittelbarkeit der recht im Volksleben stehenden 
Verfasserin beachtenswert ist ein schon 1903, in zweiter Auflage drei 
Jahre später erschienenes Buch von RosA FIscHER*®). Dass Peter 
Rosegger, dem wir ein prächtiges „Volksleben in Steiermark“ verdanken, 
diese Schrift mit herzlichen Worten einführt, ist Empfehlung genug. Der 
Versuch, alles Volkskundliche in den Jahresverlauf einzufügen, ist leid- 
lich gelungen, und die Darstellung, anschaulich und natürlich, macht den 
Eindruck des Zuverlässigen., Einiges allgemein Interessante sei heraus- 
gehoben. Die alten Hausnamen, die beim Wechsel der Besitzer bleiben, 
sind nur noch im Gebirg üblich (7). Die ganze Familie wird durch 
vorangesetztes „s“ bezeichnet (sWeissenbacher) oder durch ein nachgesetztes 
„schen“. (die Lurgerschen). In einsameren Gegenden finden sich noch 
sogen. Rauchstuben. Einige Haussprüche (19f.), zahlreiche Kinderspiele 
(85 ff.), darunter eine merkwürdige Umformung des bekannten „Es kommt 
ein Mann von Ninive“ als: „Es kommt die Frau von Hohenberg“, Volks- 
lieder (163 ff.), zumeist Umgestaltungen von Kunstgesängen, allerhand 
Aberglaube (1151), Ansichten über Vergeltung und Jenseits (219ff.), 
Spiele, Rätsel und Sprüche der Erwachsenen, scherzhafte Antworten 
(233 ff.) zeigen, wie die Sammlerin dieser Dinge kundig ist, Berührungen 
mit dem weiter unten besprochenen Buche von L. von Hörmann kommen 
44) Volkstümliche Überlieferungen aus Teplitz und Umgegend. 2. Aufl. 
Mit 4 Photographien. Prag, J. G. Calve. (= Beiträge zur deutsch-böhmischen 
Volkskunde, hsg. von Adolf Hauffen I, 2) 136 S. 8%. 45) Oststeirisches Bauern- 
leben. Mit e. Vorrede von Peter Rosegger. 2. verm, u. verb. Aufl. Graz, Leykam
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.