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weil sie „rüwig“ für. „ruhig“ und „rüb“ und nüb für „her-
über“ und „hinüber“ sagen®3, Wie noch mitgeteilt wird, war
einmal ins Amtsgebäude eingebrochen worden; und die Ein-
brecher waren entkommen und wurden nicht gefasst.
Die Königheimer nennt man „Kanneschadel“, weil sie
den Doppelnamen Hans Adam so aussprechen. Ihre .ganze
Aussprache verspottet man mit dem Vers®*:
„‚Kanneschädl
Do dantsch her
Do bollertsch recht;
Hoscht e flägscherni Housche on
Jaitsch e werkene Dontsch (Tanz).*
Ähnlich heißen die Linkenheimer „Hanzudl“, was nach
Heilig (brieflich) wol gleich Hans und Adl, Johann Adam ist. Nach
Pfaff®® sagt man‘ von den Odenwäldern überhaupt (oder nur
des Baulands?) beim Tanzen: „Hanschadel doo tantsch her, do
bollertsch räächt!“
Die Hesselbacher haben den Spottnamen „Bödelädler“.
Die Erklärung gibt an, dass man in der ganzen Gegend kein
reines ö spreche, sondern ein 0%, nur die Hesselbacher sollen
sine Ausnahme machen (Boden = Speicher, Laden = Brett-
verschluss im Hausgiebel) ®®.
Die Helmstädter nennt man „Helmschter Questlin“, weil
zie für „Weste“ Queste, Questle sprechen. Sn
In Heidelberg verspottet man den eigenen Dialekt mit
dem Spruch: „Die Geeß is iwwer die Bleech g’sprunge und
hots Bee®, gebrocke, zweemol am dicke Deel.“ Auf die Heck-
felder geht folgender Spottvers, der besonders auf das Weg-
werfen des e am Schluss der Wörter geht:
‚Heckfeld heil ;
Treib Gänsch noht Boch (nach dem Bach)
Losch bruns (lass [sie] br.. sen)
Schloch ust Schwänz (schlag aus die Schwänze)
Dass Schnorrkikel sch ..6.*
Die Neuenbürger sind die „Hatzkaschte“ (= Herz-
xirschen), weil sie im Gegensatz zu den umliegenden Dörfern
°% Heil. 128. % Ebd.
% Blätt. 89. [Gemeint ist der „kleine Odenwald“ südl. des Neckars, P.]
% Vol. z. B. Meisinger in Zeitschr. für hochd. Mundart 2, 114,