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Volltext: Das altdeutsche Handwerk

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Erster Abschnitt: Gewerbe. 
ihnen angerichteten Schaden (besonders durch Veruntreuung 
des ihnen zur Verarbeitung anvertrauten Metalls) haftet, 
ist aus der schon früher angeführten burgundischen Gesetzes- 
bestimmung zu ersehen!’5). Der freie Edelschmied wird in 
den Volksrechten kaum erwähnt!’®). Die Schätzung der 
Kunstfertigkeit drückt sich in der Höhe des Wergeldes aus, 
das für den aurifex oder argentarius gezahlt werden muß 
(vgl. oben S. 31 und Anm. 105). Wesentlich wird der Stand 
von der Zeit ab gehoben, wo in Klöstern und Stiftern sich 
das Metallgewerke in den Dienst der Kirche stellt, wo Kunst- 
gebilde zu. Ehren Gottes und der Heiligen entstehen, und 
wo der geistlich gewordene Freie das Handwerk auch gesell- 
schaftlich in Ansehen bringt!””). In die erste Reihe der 
Kunsthandwerker steigt der Edelschmied ferner dadurch 
175) Oben Anm. 111. An einen treulosen unfreien Edelschmied 
denkt auch die Lex Visigot. Reccasvind. 7,6, 3und4, wenn sie bestimmt: 
qui aurum ad facienda ornamenta susceperit et adulteraverit, sive heris 
(d. i. aerıs) vel cujuscumque ®ilioris metalli permixtione corruperit, 
pro fure teneatur. aurifices aut argentarii gel quicumque artifices, 
si de rebus sıbi commissis aut tradıtis alıquid subiraxerint, pro fure 
teneantur. 
176) Vielleicht in der Lex Frisionum: qui harpatorem, qui cum 
circulo harpare potest, in manum percusserit, componat illud quarta parte 
maiore compositione quam alteri eiusdem conditionis homini; aurifici 
similiter Mon. Germ. Leg. 3, 700. Vgl. Richthofens Bemerkung dazu, 
in welcher die zahlreichen Stellen der Volksrechte aufgezählt werden, 
die der Edelschmiede als Unfreier gedenken. Auch die Goldarbeiter, 
welche die Königin der Rugier, Giso, in strengem Gewahrsam hielt, 
damit sie ihr einen königlichen Schmuck verfertigten, scheinen freie 
gotische Künstler gewesen zu sein: Leben des heil. Severin 38. 
177) Kunstgewerbliche Werkstätten für Metallarbeit in Fulda, 
vgl. InAMA-STERNEGG, D. Wirtschaftsgeschichte 2, 303. Tanko, ein 
Mönch von St. Gallen, Glockengießer: Mönch von St. Gallen 1,29. 
Vgl. angels. o monache, qui mihi locutus es, ecce probavi te habere bonos 
soclos, et valde necessarios ; qui sunt ılli (eala munuc pe me töspycst, efne 
ic heebbe afandod Be habban göde geferan and Bearle neodhearfe, and 
ic ahsie Ba)? „habeo fabros, ferrarium, aurificem, argentarium, zra- 
rium, lignarium, et multos alios variarum artium operatores (ic heebbe 
smißas, isene-smipas, gold-smiß, seolofor-smiß, dr-smiß, treow-wyrhian 
and manegra ößhre mistlicra creefta big-genceras)‘“ WRrIGHT-WÜLCKER 
1. 99.
	        
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