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Volltext: Das altdeutsche Handwerk

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Erster Abschnitt: Gewerbe. 
borian%), was als urverwandt zu lat. forare angesehen wird; 
doch hat sich von diesem Verbum der Gerätname erst spät 
gebildet?”). Der Bohrer ist, wie natürlich, ein so unentbehr- 
liches Instrument, daß sich in einem lateinisch - angelsächsi- 
schen Gespräche” des 10. Jahrhunderts der Schmied gegen 
den Zimmermann rühmen kann, ohne seine Kunst könne 
der letztere nicht einmal ein Loch zuwege bringen). 
Auch die volle Herstellung des Daches fällt dem Zimmer- 
manne so lange zu, als es noch aus Brettstücken besteht, 
und nicht von fremd. her die harte Bedachung aufkommt. 
Er wird selbst die Anordnungen über die geringsten Deckungs- 
arten, die mit Stroh oder Schilfschauben oder Rasenstücken, 
gegeben haben. Wenn aber die anspruchslose, durch Spalten 
gewonnene Holzplatte, die durch got. skalja, angelsächs. 
scid, scide bezeichnet wird*®?), einer sorgfältiger hergestellten 
weicht, die man von römischen, landwirtschaftlichen Ge- 
bäuden her einführt und nachahmt, und mit römischem 
Namen belegt *°), dann löst sich wohl auch schon vom Zimmer- 
mann der Spezialist, der Verfertiger solcher Holzdächer ab. 
36) terebro: ic borige WRIGHET-WÜLCKER 1,333,37. 
37) terebrarium : nebecher vel borer, bor, borrer DI1EFENB. 57983. Ags. 
bor meint scalpellum WRriGHT-WÜLCKER 1, 45, 26; scalpro: bore 
ebenda 23; scalprum: bor 277, 25. 
38) Zignarius dicit, quis vestrum non utitur arte mea, cum domos, 
et‘ diversa vasa, et naves, omnibus fabrico (se treöw - wyrhta seg*, 
hwile eöwer ne notaß crefte minon, bonne hüs and mistlice fata and scypa 
eow eallum ic wyrce)? ferrarius respondit, o lignarie, cur sic loqueris, cum 
nec saltem unum foramen sine arte mea vales facere (se golsmip andwyrt, 
eala trywwyrta, for hwi swd sprycst hu, Bonne ne furbon än byrl büton 
crefte minon bu ne myht don)? WrıGaTt-WÜLCKER 1, 100. 
89) Vgl. DHA. 1, 20; 27. Anm. 28; 48. 
40) Römische Schafställe (chortes) mit Schindelbedachung, quae 
vel scandulıs (Var. scindulıs), vel, si copia suppetit, tegulis, vel, si facılius 
et sine impensa placuerit, tegentur caricibus aut genistis PALLADIUS, de 
re rustica 1, 22. scindulae (dictae), eo quod seindantur et dividantur 
Isınor., etym. 19,19. ahd. altsächs. skintala, seindula; laterculus, 
a latere: scintala StEinm. 2, 245,55, scindala: 246,38; Ilatercula: 
scindela 261, 33; tabulas: scindelün 714, 56; tegula: skintela 3, 631, 21. 
imbrex : scindala 4,203, 36. asseres: firstsindelun, firstscidelun 1,584,341. 
Schindeldiebstahl bei den Langobarden: si quis de casa erecta lignum 
quodlibet aut seandolam. furaverit. conDonat solidos sex Ediet. Rothari 282.
	        
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