STRAßENMUSIKER — LEBEN UND MUSIK
dann den Kontakt zwischen beiden her und nach ein paar Proben
war klar: Wir spielen von nun an gemeinsam. Als dann ein paar Wo
Chen später noch Mike’s Bruder Kannemann als Perkussionist da-
Zu kam, war die Band perfekt. Mit der Besetzung Gitarre, Bass und
Perkussion ließ sich endlich vollständiger Rock&Roll spielen. Die
drei gingen in die Spitaler Straße und rockten die Straße. Bald
Schon wurden sie auf der Straße für private Auftritte und Konzerte
engagiert, die sie als einzelne Straßenmusiker nur selten bekom-
men hatten. Im Herbst desselben Jahres stieß dann noch die FI6
tistin Sylvia dazu, die die Band einerseits mit einem weiteren Solo-
instrument bereicherte und andererseits auch die stimmlichen
Möglichkeiten erweiterte. Seitdem spielen die vier vor allem am
Samstag zusammen in der Fußgängerzone. Unter der Woche spie-
lien sowohl Wolle als auch Mike alleine oder im Duo auf der Straße.
Dafür gibt es zum Teil unterschiedliche Beweggründe. Wolle ist von
den Einnahmen, die er durch seine Musik erzielt, finanziell abhän-
gig. Er wohnt mit seiner Freundin zusammen und hat einen zehnjäh-
rigen Sohn, ist also nicht nur für sich selbst verantwortlich. Daher
Spielt er sehr regelmäßig auf der Straße und plant seinen Alltag,
Seine Freizeit sowie finanzielle Ausgaben nach den Straßenauftrit-
ten. Mike hat noch diverse Nebenjobs und ist daher nicht vollstän-
dig auf die Straßenmusik angewiesen. Aber auch er hat eine kleine
Familie und verdient seinen Lebensunterhalt zum größten Teil durch
Straßenmusik.
Bei gutem Wetter (für Hamburger Verhältnisse) sind Rock die
Straße fast immer samstags irgendwo auf der Spitaler Straße in
der Hamburger Innenstadt zu finden.
Kontradiktion - die Avantgardisten
Hier ist der Bandname Programm: Nein, nicht der Widerspruch als
Solcher ist damit gemeint, sondern die Verbindung von Kontrabass