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Volltext: Band: Im dunkelsten Afrika, 2. Band

Grund, weshalb Maniok 100 Leute innerhalb 11 Monaten todten 
sollte. Sage mir, wann die Leute zu kränkeln anfingen." 
„Als Ihr abmarschirtet, waren etwa ein Dutzend Kranke da, die 
an Geschwüren, am Unterleib und an der Brust litten. Einige wurden 
wiederhergestellt, dann aber wurden, nach etwa vier Wochen, viele sehr- 
schwach, fielen immer mehr ab und wurden dünner, bis sie starben 
und wir sie begruben. Als unsere Freunde von Bolobo heraufkamen, 
meinten wir, daß sie ganz anders aussähen als wir in Jambuja. Sie 
waren dick und kräftig — wir mager und sterbend. Dann, nach einem 
weitern Monat begannen auch die Leute von Bolobo zu kränkeln und 
zu sterben und jeden Tag begruben wir einen, zwei oder gar drei auf 
einmal. Nach einer Weile war kein Unterschied mehr zwischen den 
Leuten von Jambuja und denen von Bolobo." 
„Hattet ihr Cholera, Pocken, Fieber oder Ruhr unter euern 
Leuten?" 
„Nein, die Leute sind an keiner dieser Krankheiten gestorben. 
Vielleicht haben die Somali und Sudanesen sich nicht gut an das 
Klima gewöhnen können, doch war es nicht das Klima, das die San 
sibarleute getödtet hat. O —" 
„Und du sagst, sie sind nicht durch den Stock, schwere Arbeit, 
Cholera, Pocken, Fieber, Ruhr oder Klima getödtet?" 
„Nichts davon hat die Sansibarleute getödtet." 
„Wurden sie erschossen, gehängt, vergiftet oder ertränkt?" 
„Alles das ist ihnen nicht geschehen. Ein ordentlicher und guter 
Mann wurde nie bestraft, und wir hatten von den sieben Tagen der 
Woche einen für uns." 
„Nun, im Namen des Propheten Mohammed — wirf deinen Blick 
auf diese 40 Leute, die hier vor mir sitzen. Betrachte dir die großen 
Augen, die hohlen Wangen, die dünnen Nacken und die hervorstehenden 
Rippen. Du siehst sie? Was hat diese Leute so gemacht?" 
„Das weiß Gott." 
„Und dennoch schwinden sie dahin, Mann, und werden sterben." 
„Das ist wahr." 
„Nun, dann gib mir eine Idee, was sie tödtet." 
„Das vermag ich Euch nicht zu sagen, Herr; vielleicht ist es ihr 
Schicksal, daß es so sein muß." 
„Ach was! Gott hat sein Bestes für euch gethan. Er hat euch 
Augen zum Sehen, Hände zum Fühlen, Füße zum Gehen, einen 
guten Magen zum Verdauen der Speisen und Verstand gegeben, um
	        
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