VORWORT.
Im Winter 1901 auf 1902 habe ich die in diesem
Buche erörterten Fragen vor einem weiteren Kreise
von Dresdner Lehrern und Lehrerinnen behandelt.
Für die Anregung dazu bin ich Herrn Stadtschulrat
Professor Dr. Otto Lyon herzlich dankbar.
Nicht ohne Zögern trete ich jetzt mit den damals
gehaltenen Vorlesungen, die stark überarbeitet worden
sind, an eine größere Öffentlichkeit. Bei dem lebhaften
Anteil aber, den man gegenwärtig der deutschen Volks-
kunde widmet, dürfte eine Darstellung nach Art der
meinigen nicht überflüssig erscheinen, zumal sie nicht
nur gesicherte Ergebnisse der Forschung berück-
sichtigt, sondern auch die Lücken unserer Kenntnis
aufzeigt.
Der Titel der Schrift soll andeuten, daß die ein-
zelnen Gegenstände nicht gleichmäßig zur Besprechung
gelangen. Vieler wichtiger Gebiete der Volkskunde
vermochte ich in den wenigen Stunden, die ich zur
Verfügung hatte, überhaupt nicht zu gedenken, und
selbst manche dichterischen Äußerungen des Volkes
blieben unerwähnt. Einige der nur berührten Punkte
hoffe ich später ausführlicher zu untersuchen. Bloß
als ein Anhang will der dreiteilige letzte Abschnitt