Vgl. auch z. B. Nr. 81, S. 75, Nr. 56, S. 88, 11, Dunger
Nr. 350.
Also haben wir hier nach zwei reimlosen zwei
gereimte Zeilen. Selbst die Form a a b c tritt auf, wo
die ungereimten Verse an dritter und vierter Stelle
stehen, z. B. Dunger Nr. 449:
Hottâ ich dof Ding gewiifit,
dof du à sötts Luder bist,
hótt' ich mei freies Herz
net an dich g'hángt.
Der Reim der ersten Zeile kehrt erst in der vierten
wieder, dazwischen stehen reimlose Verse, z. B. v. Hór-
mann S. 367, Nr. 97:
Wer an Weber verachtâ,
Ist a Limmel und a Lapp,
Wenn koa Weber nit wärâ,
Wirâ koa' Bett bei der Nacht.
Endlich wird auch der gleiche Reim durch alle vier
Verse hindurchgefiihrt; so v. Hôrmann S. 156, Nr. 62:
O du meiâ Du,
Bist nimmer mei' Du,
Ist an andrer meiâ Du
Ist mir lieber als Du.
Dasselbe Reimwort kehrt dann gern ein paarmal
wieder. Vgl. E. Meier Nr. 218, 318.
Alle diese letztgenannten Fälle gehören zu den
Ausnahmen,
Beachtung verdient weiter das Hinübergreifen eines
WortfuÃes von einer Zeile zur andern, das Enjambe-
ment. Die Cäsur wird hier in eine syntaktisch zu-
sammengehörige Verbindung hinein verlegt. Das Attribut
trennt sich von dem Substantiv, dem es beigegeben
ist, z. B. wie tanzen die Triebler | Mádle su gern
(Dunger Nr. 935, vgl. 948, 1320), du reicher, du
schiéner | Dreithalerschgung (ebenda Nr. 439), müssen
die lumpeten | Bauerborschen weg (Nr. 1171), hat a
ganz steinerne | Schnupftabaks-Büchs (Meier Nr. 106),
SUE.
pal