auch wenn diese langwierig und schwer sind — ja in
diesem Falle erst recht — bewahren hilft, ist der
Rhythmus der Arbeit zu nennen. Viel häufiger als
wir muß der Naturmensch infolge seiner mangelhaften
Werkzeuge Arbeiten verrichten, die gleichmäßigen
Fortgang nehmen und lange währen. Also wird rhyth-
mische Förderung der Arbeit bei den Naturvölkern
eine viel größere Rolle spielen als bei uns. Dieses
rhythmische Element aber hat seinen Ursprung in der
Körperbewegung, und Gesang begleitet sie. Bücher
behauptet, daß die Gesänge sich dem rhythmischen
Verlaufe der Arbeit anpassen, durch den sie hervor-
gerufen worden sind (nicht umgekehrt ). Für die
Gegenwart und für zivilisierte Vôlker stimmt das auch,
so ist mir bekannt geworden, daß — ich glaube beim
Einrammen von Balken — in der Náhe von Kiel das
Lied „An der Saale hellem Strande" gesungen wurde,
mit sehr deutlicher Hervorhebung des Rhythmus, wie
er in der Tätigkeit begründet lag, etwa:
OP
Dm -"
An der Saale, hellem Strande.
Mit einem Arbeitslied hat man es hier ursprüng-
lich doch durchaus nicht zu tun. Wenn sich diese
Arbeitsgesänge von der Tätigkeit, zu der sie entstanden
sind, loslösen, dann bedürfen sie, wie Bücher sagt,
künstlicher Hilfsmittel, damit ihnen Rhythmus ver-
liehen wird. Drei Arten von Arbeit sind zu unter-
scheiden: Einzelarbeit, die doch zu gleicher Zeit von
mehreren ausgeübt werden kann, Arbeit im Wechsel-
takt, Arbeit im Gleichtakt. Der Verfasser wendet sich
nun den verschiedenen Arten der Arbeitsgesänge zu
und zwar zunächst denjenigen, die bei der (auch ge-
sellig betriebenen) Einzelarbeit angestimmt werden,
Schon bei den alten Griechen sind Mühlenlieder be-
zeugt, bei Letten, Litauern, Finnen werden sie bis in
neuere Zeit angewendet. Es ist bewiesen, daß es