ein Wesen solch erhabener Größe muß sich jetzt darein schicken, sich
in eine enge körperliche Gestalt einzuschließen und zu beschränken.
Im embryonalen Zustand scheint für Trevelyan noch die Unbe-
grenztheit der freien Seele zu sein, so jedenfalls greift er interpre-
tierend das Gedicht Thomas Trahernes aus dem 17 Jahrhundert
auf:
Ich war im Inneren
eines 1. zuses, cus ich nici.? kanntc;
frisch ausgcAlcidet mit Haut.
Da wer mir meine Seele mein einziges Alles
ein levendiges unendiiches Auge,
vom Himmel kaum bcogrenzt,
dessen Krajt und Tzn nd Wesen das Sehen wa;
ich war eine innere Cplidre des Lichts,
oder ein grenzenloser Kreis des Sehens,
das übertreffend, was die Tage schafft,
eine lebensspendenae Sonne,
die weithin ihre Strahlen ausbreitete
Ganz Leben, ganz Sinn,
bloße, einfache, reine Intelligenz.
Und wenn der Tod aus der Qual des Getrenntseinsbefreit, dann
sublimiert sich Liebe, mit dem tróstlichen Versprechen, dafi wir
diejenigen, die wir geliebt und verloren haben, tatsáchlich wiederfin-
den: In diesem kórperfreien Raum kónnen Seelen sich verbinden
und miteinander verschmelzen, so daß das Bewußtsein eines wird,
während 2 eicene Llentitát bestehen bleibt. So wird das ekstati-
sche I tnis der Licde intensiviert, nur in viel feinerer Form als im
physischen Kórp:.. Vie Goethe sagt, ist alles Vergángliche nur ein
Gleichnis, ein ÆDbild. Ailes IrZische ist Widerspiegelung schópferi-
scher I..cen und Archetypen in den spirituellen Sphären. So kann die
kórperliche 1 :.e nur eine Spiegelung dcr wundervollen Erfahrung
sein, wenn I .5t- und liebeserfüllte Seelen sich auf den hóheren Ebe-
nen You Vor brauchen uns nicht zu fürchten, daß wir durch
den T4 die Móglic';keit dc» Ekstase hinter uns gclassen hätten.
Schwimmen im Ozean des universellen Bewufitseins durch das
Lied des Universums war die Aufforderung bei einem Workshop
der Ananda-Gruppe zum Heilen mit Musik. Gemeinsames Sin-
gen, geschlossene Augen, wiegend-flieBende Bewegung der Ober-
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