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Lieder zweier Kiekenden .
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Wenn aufgeweckt durch nächtliche Besuche ,
Für dich und mich , Entsetzen und Gefahr Im kleinsten Laut' von seiner Kehle war !
Verkündigt dir der Morgenstern den Tag , 60 Erinnre dich , wie sonst dein Aug' ihn sähe . Als ich mit dir auf deinem Sopha lag . Und zitternd sprach : O ! sieh ! der Tag ist nahe ! Denk' an den Kuß , den festumschlungen wir Uns zugedrückt an deiner Gartenthür' !
55 Doch , alles das verlöscht einmal die Zeit ! ^ie , welche selbst , denn wer kann sie gewinnen ? Dem Lebensstrom' so früh zu stehn gebeut .
Läßt schneller noch der Liebe Bach verrinnen ! So soll auch ich — — versöhntes Nantchen ! nein ! Ich werde nie von dir vergessen seyn !
17 . Äls er erfuhr , dnjz er an feinem bisherigen Wohnorte bleiben werde .
Falle nieder , Nantchen ! fälle nieder !
Deine Thränen , werden Freudenlieder ,
Deine Seufzer , . Dankgebete feyn !
Siehe , Mädchen ! sieh ! du hast mich wieder !
Denn ich bleibe hier , und bleibe dein !
Statt , getrennt , des Nachts , in öder Ferne , Aus dem Fenster , Himmel , Mond und Sterne Mit bethränten Blicken anzusehn ,
Soll dein Hauch das Licht der Blendlaterne ,
Wenn ich gehen will , wie sonst verwehn .
Sollst sie wieder in das Gras verstecken ,
Und dann flüstern : Schlaf' ! ich will dich wecken . Wenn der Hahn zum zweiten male kräht !
Sollst mich wieder mit dem Halstuch decken .
Wenn der Wind mir in die Augen weht .