Digitalisate

Hier finden Sie digitalisierte Ausgaben ethnologischer Zeitschriften und Monografien. Informationen zum Digitalisierungsprojekt finden Sie [hier].

Suchen in

Volltext: Mitteilungen aus dem Museum für Völkerkunde Hamburg, 14.1984 N.F.

Tapan Kumar Das Gupta 
Ausstellungstechnische Aspekte einer experimentellen Präsentation 
', Vorwort 
In den Jahren 1978—81 wurde ein Projekt mit dem Titel „Museumsdidaktische Probleme 
völkerkundlicher Sammlungen (untersucht am Beispiel der Oraon und Ho, Chota Nagpur, 
Indien)” im Hamburgischen Museum für Völkerkunde durchgeführt, das von der Deutschen 
Forschungsgemeinschaft gefördert wurde. Das Entstehen des Projektes ging seinerzeit 
auf die Situation der Museen in der Bundesrepublik Deutschland zurück, in der wirksame 
Präsentationen von Austellungen prinzipiell für wünschenswert gehalten wurden. Der 
Schwerpunkt der Arbeit sollte speziell auf das Gebiet der Museumsdidaktik gelegt werden. 
Das Studium der einschlägigen Literatur führte zu dem Ergebnis, daß der Ausdruck 
‚Museumsdidaktik” zwar seit den Sechziger Jahren zunehmend verwendet wurde, eine 
örauchbare Definition hierfür jedoch noch fehlte. In diesem Kontext war es unumgänglich, 
auf die didaktischen Erfahrungen in der Pädagogik zurückzugreifen. Danach wurde der 
yeiteren Forschungsarbeit aus der Fülle von Vorschlägen, die in der Allgemeinen Didaktik 
vorliegen, die Definition der Didaktik als „eine Wissenschaft vom Lernen und Lehren in allen 
Zormen und auf allen Stufen des Lebens (G. Hausmann)” zugrunde gelegt. Die konkreten 
Aufgabenbereiche der Museumsdidaktik konnten daraufhin mit didaktischen Kategorien 
wie Ziele, Themen, Strategien, Medien, Museumsstruktur und Rollen der am didaktischen 
Prozeß beteiligten Personen erschlossen werden‘. 
Nachdem so Grundlagen zur museumsdidaktischen Erforschung vorlagen, konnte die 
Aufgabe, Ausstellungsmöglichkeiten in einer Vitrine zu erproben, in Angriff genommen 
werden. Die geplanten Ausstellungsversuche sollten anhand einer bestimmten Sammlung 
n einer Vitrine mit dem Ausmaß 260 x 230 x 50 cm der Schausammlung Süd- und Ostasien 
m Hamburgischen Museum für Völkerkunde vorgenommen werden. Bei der Sammlung 
handelte es sich um 488 Objekte der Oraon und Ho aus Chota Nagpur (Indien), die vor 50 
Jahren von dem Antiquitätenhändler Julius Konietzko auf einer Indienreise gesammelt und 
‚om Hamburgischen Museum für Völkerkunde erworben worden waren‘. 
Die oben angegebenen Voraussetzungen für die Ausstellung waren von vornherein 
auch als Bezugsrahmen für die didaktische Entscheidung maßgebend. Aus der Vielzahl 
der didaktischen Prinzipien bot sich bei den einschränkenden Vorbedingungen das Prinzip 
des exemplarischen Lernens im Sinne M. Wagenscheins als ergiebig an. Bei der Wahl des 
didaktischen Prinzips des Exemplarischen ist — seit H. Roths überzeugender Argumenta- 
tion — das komplementäre didaktische Prinzip des orientierenden Lernens heranzuziehen. 
Es ergab sich für die Gestaltung die Frage, wie in der Ausstellung die Darbietung einer be- 
grenzten Zahl exemplarischer Objekte durch die Hinzunahme von Orientierungsdaten die- 
ses didaktische Postulat eingehalten werden könnte. Als Lösung wurde die thematische 
Vitrine durch einen aus Schubladen und Tafeln erstellten Orientierungsapparat ergänzt. 
1 T.K. Das Gupta, 1979. 
? T.K. das Gupta, 1983, S. 157f.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.