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Volltext: Zeitschrift für Ethnologie, 51/53.1919/21

Die Beziehungen der Naturdenkmalpflege zur Vorgeschichte usw. 59 
Sich in dem vorhin erwähnten Naturschutzgebiet Plagefenn bei Chorin. 
Die im Kreise Calau gelegene Landgemeinde Schöllnitz ist nach einer 
AuBerung Professor Mu ck e s auf das altwendische Zeiwja = Schild- 
krôte zurückzuführen. Die zwischen Oder und Warthe befindliche 
Landgemeinde Solben wird nach Professor Raciborski unter 
der Bezeichnung Zölwen (%ölw = Schildkröte) schon im Jahre 1335 
erwähnt. 
Vorgeschichtlich bemerkenswerte Namen sind z. B. die Altetopf- 
Straße in Quedlinburg, in deren Nähe Urnenfunde gemacht sind, der 
Pöttenberg bei Eutin, wo ein Urnenfriedhof liegt, der Töpferberg, 
Jetzt eine Vorstadt von Liegnitz, wo seinerzeit ein Urnenfeld auf- 
Sedeckt wurde; der Tôppel-, Topf- oder Tópferberg in Massel, Kreis 
Tebnitz, wo gleichfalls Urnen vorgekommen sind. Weitere Bezeieh- 
"ungen von Ortlichkeiten, die vorgeschichtliches Interesse bean- 
Spruchen, sind Heidenberg, Hünenberg, Knochenberg usw. Hier und 
da finden sich auch Flurnamen wie Bohldamm, Bohlenweg, Moor- 
tügge, Moorbrücke ete. 
Nicht weniger kommen Flurnamen von volkskundlichem In- 
Étesse vor. Beutnerdorf und Beutnitz werden mit dem Vorhanden- 
Sein früherer Bienenwirtschaft in Verbindung gebracht. Waidgarten 
X Kreise Weststernberg deutet darauf hin, daB früher Fürberwaid 
(satis tinetoria) dort kultiviert worden ist. Die zahlreichen Galgen- 
Se erinnern an alte Riehtstütten. | 
Für den Forscher wird der Flurname allein nicht ohne weiteres 
Éweiskräftig sein, aber er gibt ihm oft einen Fingerzeig, wo der 
bel anzusetzen ist. Drei Fülle der Art, die besonders lehrreich 
Sind, Möchte ich zum Schluß noch erwähnen. Im Kreise Filehne, 
Tôrdlich von Kreuz a. Ostb., liegt eine Gutsforsterei Ivenbuseh, die 
i Namen zufolge eibenverdüchtig war. Bei einem Besuch 1896 
And ich im Forsthaus alte Weberschiffchen von rotem Holz, das 
“ich Jedoch bei mikroskopischer Untersuchung als Pflaumenholz 
erwies, Darauf unternahm ich an mehreren Stellen im Walde 
"denuntersuchungen und hatte das Glück, neben anderen Holz- 
hi 9n in geringer Tiefe auch Taxusholz aufzufinden. Heute ist 
der ganzen Provinz die Eibe urwüchsig nicht mehr bekannt. 
DT Zweite Fall knüpft an einen zoologisehen Ortsnamen an. 
m bekannter Eisenbahnknotenpunkt im Westen, der den Verkehr 
NlSehen Nord. und Süddeutschland vermittelt, ist Bebra. Auf 
ise fahndete ich bei Besichtigung geologischer Sammlungen ge- 
bs tich auf Biberreste von dort und war sehr erfreut,. in Mar- 
, 8 à. L. einen Schädel dieser Art aus Bebra zu finden. Das dritte 
Spiel betrifft das frühgeschichtliche Gebiet. Bei meinen Reisen 
E 9Stpreufen war mir aufgefallen, daB unweit der Grenze gegen 
*n ein Belauf des Forstreviers Ruda sowie ein benachbartes kleines 
b le Bezeichnung Diugimost (— Langebrück) führten. Dort liegt 
"ade die engste Stelle des von Osten nach Westen laufenden Tales 
 
	        
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