Globus: Globus, 53.1888

Globus, 53.1888

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-714784

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714784

Persistenter Identifier:: BV041217508

Titel:: Globus

Untertitel:: illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde

Weitere Titel:: Globus

Erscheinungsort:: Braunschweig

Verlag:: Vieweg

Erscheinungsjahr:: 1862

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-709566

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709566

Persistenter Identifier:: DE-11-001876980

Titel:: Globus, 53.1888

Erscheinungsjahr:: 1888

Signatur:: 3851 bb:53

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Titel:: No. 20. 1888

Sonstige Person:: Deckert, Emil

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

EM " Wit besonderer Hrrürbsrchtrgung der Ethnologie, der Kuliurderhöllnisse und des Welthandels. Begründet von Karl And ree. In Verbindung mit Fachmännern herausgegeben von Dr. Emil Deckert. Braunschweig Jährlich 2 Bände 24 Nummern. Durch alle Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von 12 Mark pro Band zu beziehen. 1888. Asiatische Eisenbahnen. Von Dr. Emil Deckert. I. (Mit einer Karte.) In der schwerfälligen Masse des asiatischen Riesenwelt- theiles regt sich neuerdings an allen Ecken und Enden wunder bares Leben, und es möchte dem aufmerksamen Beobachter- saft erscheinen, als ob daselbst auch sogar in denjenigen Ländern, in welchen man Alles erstarrt und versteinert glauben mußte, kulturgeschichtliche Umwälzungen von un berechenbarer Tragweite bevorständen. Bislang waren es eigentlich nur Britisch-Indien und Japan, in denen das Rüstzeug der europäischen Civilisation zu vollerer Geltung und Anerkennung gelangte. Da diese Länder durch die Art ihrer natürlichen Begrenzung in einem hohen Grade isolirt und von dem eigentlichen Körper des Welttheiles abgetrennt sind, so war aber das, was in ihnen geschah, für das übrige Asien von sehr geringem Belang. Mochten sie den Handel, Verkehr und Gewerbe mit europäischen Mitteln und Maschinen betreiben lernen, mochten sie Schulen nach europäischem Muster gründen, mochten sie ihre Staatsverwaltungen in europäischer Weise reorganisiren — was ging dies die Bewohner des „Himm lischen Reiches der Milte" an, und was die Mächte des Islam daneben! Sibirien aber — „das gefrorene Asien" — war zu nichts gut, als zu einem Kerker für Verbrecher. Heute erhalten wir nun rasch nach einander die Nachricht, daß die Russen, nachdem sie ihre transkaspische Bahn bis Merw und Samarkand fertiggestellt haben, ungesäumt eine sibirische Transkontinentalbahn nach Wladiwostok in Angriff Globus UH. Nr. 20. nehmen, daß die Franzosen eine Bahn von Hntz nach Hanoi und Langson planen, daß die Siamesen eine Linie Bangkok- Zimnc herstellen, daß die Perser eine belgische Gesell schaft damit betraut haben, ihre Hauptstädte unter einander durch Schienenstraßen zu verbinden, daß die Türken im Begriffe sind, der kurzen Strecke Haider-Pascha-Jsmid (Konstantinopel-Jsmid) eine Fortsetzung nach Angora, Diarbekr und Bagdad geben zu lassen, und daß endlich auch die Chinesen ihren Widerwillen gegen das Dampfroß über wunden haben und daran gehen wollen, Schienenstränge zwischen Takn und Tientsin, Tientsin und Peking, Peking und Nanking, Nanking und Schanghai und Schanghai und Kanton herzustellen. Und so wundersam die Mär auch klingen mag, sie dürfte diesmal ernsthaft zu nehmen sein. In China, ebenso wie in Persien und in der asiatischen Türkei könnte ja wohl der gute Wille, den europäischen Schnellverkehr in uuifassender Weise Platz greifen zu lassen, und dadurch eine neue Phase ihrer gesummten Entwickelung einzuleiten, füglich immer noch einmal erlahmen, und die in Frage stehenden öffentlichen Werke könnten daselbst am Ende immer noch einmal in ihren ersten Anfängen stecken bleiben. Ist dasselbe aber auch von den asiatischen Besitzun gen Rußlands und Frankreichs denkbar? Wir glauben, unbedingt nicht. Und sobald die große russische Pacisicbahn einmal fertiggestellt und in Betrieb gesetzt worden ist, so wird dieselbe aller Wahrscheinlichkeit nach einen Druck und 39

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