Globus: Globus, 18.1870

Globus, 18.1870

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-714784

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714784

Persistenter Identifier:: BV041217508

Titel:: Globus

Untertitel:: illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde

Weitere Titel:: Globus

Erscheinungsort:: Braunschweig

Verlag:: Vieweg

Erscheinungsjahr:: 1862

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-708381

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-708381

Persistenter Identifier:: DE-11-001723751

Titel:: Globus, 18.1870

Verlag:: Vieweg

Erscheinungsjahr:: 1870

Signatur:: LA 3252-18

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Titel:: No. 8. September 1870

Sonstige Person:: Andree, Karl

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

» " ö A . Band xviiL f™g % % rQ 8 . it besonderer Herürksicktigung äer Antkroyologie unä Gtknologie . In Verbindung mit Fachmännern und Künstlern herausgegeben von Karl Andree . Monatlich 4 Nummern . Halbjährlich 3 Thaler . Einzelne Nummern , soweit der Vorrath reicht , ä 4 Sgr . 1870 * Wanderungen im südlichen Indien * ) . i . Tschillambaram , dessen Pagoden und Gopurams . — Feste , heilige Trompeten und Wunder . — Kombakonum und der Rama - tempel . — Die Tamulen und ihr Land . — Missionäre und Inder . — Tanjore . — Negapatam . — Brahminen und Pilger . — Ein mediatisirter Radscha . In unseren früheren Mittheilungen über die Koroman - delküste und das südliche Dekhan haben wir den Reisenden Alfred Grandidier bis nach Madras und Pondichery be - gleitet . Wir wollen jetzt mit ihm weiter nach Süden hin bis nach Madura wandern und gelegentlich Bemerkungen des Missionärs Graul einschalten . Die Entfernung zwischen Pondichery und Tschillam - baram beträgt etwa zehn deutsche Meilen . Der Weg führt nach Süden hin über eine sandige Ebene , auf welcher die Räder des von zwei Zebus fortbewegten Palankins tief ein - sinken ; nach anhaltendem Regenwetter ist dort gar nicht durchzukommen . Die Straßen von Tfchillambaram sind breit und von Kokospalmen beschattet ; in der Mitte der Ortschaft erhebt sich die große , dem Gotte Siwa geweihete Pagode . Durch vier Gopurams , aus Backsteinen aufgeführte , von einer Pyramide überragte Eingangspforten , gelangt man in den Raum der ersten Einfriedigung , an deren äußere Mauer sich armselige Hütten lehnen . Diese Gopurams sind sieben Geschosse hoch und wohl die ältesten im ganzen Dekhan . Die Oberfläche ist ganz und gar mit Kryptogamen überzogen und gewährt einen durchaus alterthümlichen Anblick . An dem * ) Vergleiche Band XVII . S . 145 , 160 , 177 , 193 . Glibus XVIII . Nr . 8 . ( September 1870 . ) östlichen Gopuram fehlen die Massen von Statuen und Scnlptnren , mit welchen die übrigen völlig bedeckt sind . Diese Statuen sind ans Tschannam ( — dieEngländer schreiben Chanman ! ! — ) verfertigt , d . h . einem Cement aus Mu - schelkalk oder Korallen , der sich vortrefflich zu Stuccatur - arbeiten verwenden läßt , und stehen einander gegenüber wie Soldaten in Reihe und Glied . Ans der ganzen Oberfläche sieht man viele Brillenschlangen dargestellt , welche derselben eine Art von Eleganz verleihen . Die Höhe dieser Gopurams steht in keinem richtigen Ver - Hältnisse zu der massiven Basis ; dieser Fehler kommt übri - gens , wiewohl in geringerm Grade , bei allen späterhin er - baneten Gopurams im Dekhan vor . Die vier Pfeiler des westlichen Gopurams haben prachtvolle Scnlptnren und einige Steine sind mit alten Inschriften bedeckt . Als Grandidier die große Pagode in Tfchillambaram am 3 . Februar 1863 besuchte , wurde ein hohes Fest gefeiert . Der Hofraum des Tempels war gedrängt voll von Frauen und Männern , welche als Symbol heiterer Freude die duf - tigert gelben Blumen der Tschampapflanze in den Haa - ren trugen . Diese ist Krischna geweiht , dem schwarzen Gotte ; die Inder lieben überhaupt eine Zusammenstellung von Schwarz und Gelb . Vor dem Eingange zum Allerheiligsten lagen platthingestreckt manche Fromme oder Heilige , welche 15

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