DGV-Informationen: DGV-Informationen, 127.2018

Globus, 69.1896

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-748169

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-748169

Persistenter Identifier:: BV047109242

Titel:: DGV-Informationen

Untertitel:: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde

Erscheinungsort:: Marburg

Verlag:: DGV

Erscheinungsjahr:: 1970

Signatur:: LA 2260

Lizenz:: Rechte vorbehalten - Freier Zugang

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-749259

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-749259

Persistenter Identifier:: 1758626800309

Titel:: DGV-Informationen, 127.2018

Untertitel:: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde

Autor:: Deutsche Gesellschaft für Volkskunde

Erscheinungsort:: Berlin

Verlag:: DGV

Erscheinungsjahr:: 2018

Zusätzliche Information:: Reproduktion

Signatur:: LA 2260

Lizenz:: Rechte vorbehalten - Freier Zugang

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Titel:: Nr. 127, 2018, Heft 1

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Sonstiges

Strukturtyp:: Sonstiges

Titel:: Personalia

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

GLOBUS . ILLUSTRIERTE ZEITSCHRIFT FÜR LÄNDER - und VÖLKERKUNDE . VEREINIGT MIT DER ZEITSCHRIFT „ DAS AUSLAND“ . HERAUSGEBER : Dr . RICHARD ANDREE . >§ * §«< - VERLAG von FRIEDR . VIEWEG & SOHN . Bd . LXIX . Nr . 21 . BRAUNSCHWEIG . Mai 1896 . Nachdruck nur nach Übereinkunft mit der Yeriagshandlung gestattet . Das Deutsclitum in Artois1 ) . Von Dr . Emil Seelmann . Bonn . „ Geltungsbereich und Eigenart der deutschen Sprache in Artois in Vergangenheit und Gegenwart“ ist in Wahrheit der Gegenstand , den der in kreisen wohl bekannte und als Specialist im friesischen geschätzte niederländische Arzt und lehrte im vorliegenden Aufsatze unter der Überschrift „ In unserer * XVII . Provinz“ in Anlehnung an eine humorvolle Reiseschilderung behandelt . Da die schrift , der die Abhandlung entstammt , in Deutschland nicht einmal in gröfseren Bibliotheken zugänglich ist , der Aufsatz selber aber über ein der Forschung sam erst erschlossenes Gebiet ungemein anregende lehrung bietet , so wird es weiteren Kreisen nicht willkommen sein , wenigstens die Hauptsachen daraus auszugsweise kennen zu lernen . Die ehemalige „ XVII . niederländische Provinz“ , das alte Artois , ist erst durch Ludwig XIV . 1659 an reich gebracht und bildet heute grofsenteils das ment du Pas - de - Calais . Das einstige Deutschtum des Landes lebt mundartlich nur noch in ganz wenigen Dörfchen fort und sieht auch da seinem Aussterben gegen , aber in Ortsnamen und in geschichtlichen zeichnungen haben sich zahlreiche Reste erhalten . Sie zu sammeln , in der Gegenwart zu retten , was zu retten ist , hebt der Verfasser an , dessen stärk ausgeprägtes deutsches Stammesgefühl warm und wohlthuend berührt . Seine jüngste Forschung ist angeregt und eine Art gänzung zu einer älteren über Umfang und Art des Deutschen in Französisch - Flandern , d . h . im heutigen Departement du Nord , die er in gleicher Zeitschrift unter der Aufschrift „ Nederland in Frankrijk en Duitschland“ 1886 veröffentlicht hatte . Schon mals war ihm aus Büchern und mündlichen Berichten bekannt geworden , dafs das Bereich des Deutschen über Flandern hinaus gehe . Da ihm das gefundene nicht genügte , machte er sich 1891 auf , um sich „ in der XVII . Provinz“ persönlich umzuschauen . Leider konnte er nur wenige Tage darin weilen , und das läfst eine schleunige Wiederaufnahme örtlicher Forschung von seiner oder anderer kundiger Seite um so dringender wünschen . Für die Vorgeschichte und mittelalterliche Zeit konnte Verfasser sich wenigstens auf eine Arbeit stützen , deren Wert er dankbar anerkennt , auf die an Material reiche Untersuchung über den alten Dialekt von St . Omer von o Winkler , Jolian : In ons zeventiende gewest . ( Sonderabdruck aus der holländischen Zeitschrift De Tijd - spiegel , Jahrg . 1895 . ) 44 S . 8° . Globus LXIX . Nr . 21 . Courtois2 ) . Der Name des Landes , Artois , knüpft an die einstigen Ureinwohner , an die keltischen Atrebaten , an . Bis ins III . Jahrhundert n . Chr . konnten sie sich , freilich romanisiert , ungestört des Besitzes ihres Landes erfreuen . Vom IV . Jahrhundert an drangen niederdeutsche Stämme , namentlich Sachsen , aber auch Friesen , leicht auch Angeln und andere verwandte Volksscharen • ein , bis die Einwanderung im VII . Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte . So entwickelte sich ein neues artesisch - deutsches Stammvolk , dessen Deutschtum sprachlich rund 1000 Jahre , von 500 bis 1500 , sich Geltung zu verschallen gestrebt hat . Freilich traten ihm von Anbeginn an die uralten keltisch - romanischen Städte als mächtige Gegner und Hochburgen romanischer überlegener Kultur entgegen . Ihrem Einflufs ist der spätere Rückgang des Deutschtums in sprachlicher ziehung vor allem zuzuschreiben . Was den Umfang dieses Deutschtums nun selber betrifft , so hat sich vor dem Jahre 1000 das Deutsche nach Verf . Annahme wohl über ganz Artois erstreckt , auch über die südliche Hälfte um Arras ( deutsch Atrecht ) , Tlierouanne ( Terenburg ) und Bapaume ( Ba - palmen ) herum . Aber sehr früh mufs es aus diesen Teilen wieder zurückgewichen sein und sich auf den Norden , d . h . auf den Landstrich zwischen Calais ( niederländisch Kales ) , Boulogne - sur - mer ( Boonen ) und St . Omer ( Sint - Omaars ) beschränkt haben . Hier , in Nieder - Ax'tois , hat das Deutsche als Volkssprache bis ins XVI . Jahrhundert fast uneingeschränkt geherrscht , während es als Schriftsprache eine gleiche Stellung nicht zu erringen vermochte . Desgleichen nahmen die drei gröfsten Städte des Landes sprachlich eine stellung ein . In Boulogne und Calais hat das Deutsche nicht allein nie die Obmacht erlangt , sondern nicht 2 ) Da diese wichtige Arbeit selbst in der neuesten reichen Mentzsclien Dialekt - Bibliographie nur nach einem Citate unvollkommen erwähnt ist , so wird ihr vollständiger Titel ( nach D . Behrens’ Bibi . , p . 232 ) vielen erwünscht sein : Courtois , A . : L’ancien idiome audomarois . Le roman et le théotiste belge . Preuves de l’existence de cette dernière langue à Saint - Omer , dans les alentours , dans le Bas - Ax - tois , l’ancien Comté de Guines , le Calaisis , l’Ardrésis , le Boulonnais et la Picardie ; son origine , son identité avec l’idiome des anciens Morins et des Gallo - Belges ; sa perpétuation jusqu’à nos jours dans les fauboui'gs de St . Orner . Saint - Omex - , irnpr . Chanvin , 1856 . 69 S . 8 . ( Abgedruckt in Mémoix - es de la Société des antiquaires de la Morinie t . XIII , 1864 bis 1869 . St . Orner 1869 . ) — Eng zusammen damit gehört desfelben Verfassers Abhandluixg : Communauté d’origine et de language entre les habitants de l’ancienne Morinie flamingante et wallonne . St . Omer ( abgedruckt ebenda ) , 22 S . 8 . 41

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