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Anthropos, 92.1997,1/3

Zugriffsbeschränkung

Für diesen Datensatz liegt keine Zugriffsbeschränkung vor.

Nutzungslizenz

Der Status des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte für diesen Datensatz wurde nicht geprüft oder ist unklar. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an die Organisation, die das Objekt zur Verfügung gestellt hat.

Bibliographische Daten

fullscreen: Anthropos, 92.1997,1/3

Zeitschrift

Strukturtyp:
Zeitschrift
Werks-URN (URL):
https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-714820
URN:
urn:nbn:de:kobv:11-714820
Persistenter Identifier:
BV043334262
Titel:
Anthropos
Untertitel:
internationale Zeitschrift für Völker- u. Sprachenkunde
Erscheinungsort:
Fribourg
Verlag:
Ed. St. Paul
Erscheinungsjahr:
1906
Sammlung:
Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie
Wissensgebiet:
Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Werks-URN (URL):
https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-711886
URN:
urn:nbn:de:kobv:11-711886
Persistenter Identifier:
1513768301723
Titel:
Anthropos, 92.1997,1/3
Erscheinungsjahr:
1997
Signatur:
LA 1118
Sammlung:
Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Bd. 92, 1997, Heft 1-3
Sammlung:
Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenartikel

Strukturtyp:
Zeitschriftenartikel
Titel:
[Berichte und Kommentare] Das Wunder von Sembabule. Die kurze Geschichte eines Anti-AIDS-Kultes in Uganda
Sonstige Person:
Behrend, Heike
Sammlung:
Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

  • Anthropos
  • Anthropos, 92.1997,1/3
  • Vorderer Einband
  • Titelseite
  • Vorderer Buchspiegel
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis: [Inhalt] Anthropos 92.1997/1-3
  • Zeitschriftenheft: Bd. 92, 1997, Heft 1-3
  • Beidelman, T. O.: Promoting African Art. The Catalogue to the Exhibit of African Art at the Royal Academy of Arts, London
  • Rivière, Claude: Religion et politique en Afrique noire
  • Bollig, Michael: Contested Places. Graves and Graveyards in Himba Culture
  • Tapsubei Creider, Jane: Gender Inversion in Nandi Ritual
  • Jonas, Reinhard: Patenschaft, Residenz, regionaler Zusammenhalt. Zusammenhänge im Nordfinistère, Frankreich
  • Werbung
  • el-Aswad, el-Sayed: Archaic Egyptian Cosmology
  • Werbung
  • Sökefeld, Martin: Migration and Society in Gilgit, Northern Areas of Pakistan
  • Link, Hilde K.: Where Valli Meets Murukan. "Landscape" Symbolism in Kataragama
  • Dietrich, Stefan: Richtungsbegriffe im malaiischen Dialekt von Larantuka (Ostindonesien)
  • Young, David E.: A Hermeneutic Exposition of a Plains Healer's Concept of "The Grandfathers"
  • Schindler, Helmut: Una cancion mapuche de Carlos Painenao para el Ano Nuevo
  • Kraus, Wolfgang: Zum Begriff der Deszendenz. Ein selektiver Überblick
  • Werbung
  • Heinz, Andreas: Savage Thought and Thoughtful Savages. On the Context of the Evaluation of Logical Thought by Lévy-Bruhl and Evans-Pritchard
  • Werbung
  • Behrend, Heike: [Berichte und Kommentare] Das Wunder von Sembabule. Die kurze Geschichte eines Anti-AIDS-Kultes in Uganda
  • Hébert, Jean: Représentations de l'âme et de l'au-delà chez les Toussian (Burkina Faso)
  • Sterly, Joachim: Gartenbau auf gemulchten Hügelbeeten im zentralen Hochland von Papua-Neuguinea
  • Hicks, David: Friarbird on Timor. Two Mambai Myths of Avian Rivalry
  • Boskovic, Aleksandar: Vinko Paletin's Discovery of the New World
  • Werbung
  • Zeitschriftenrezension: Rezensionen
  • Miszellen
  • Literaturverzeichnis: Neue Publikationen
  • Werbung
  • Literaturverzeichnis: Zeitschriftenschau
  • Autorenindex
  • Hinterer Buchspiegel
  • Hinterer Einband
  • Farbkeil

Volltext

Anthropos 92.1997 
176 
Berichte und Kommentare 
ihr, Erde an einem bestimmten Ort zu sammeln, 
davon einen Teelöffel mit Wasser in einem Topf 
zu kochen, um die Mischung dann in kleinen Por 
tionen an Patienten zu verteilen. 
Als ich mich im Herbst 1989 in Uganda auf 
hielt, 4 machte eine Heilerin von sich reden, die den 
Diskurs und die Praktiken der bereits erwähnten 
Kulte übernahm und variierte. Sie hieß Yowanina 
Nanyonga und behauptete in einem kleinen Ort mit 
Namen Sembabule in Masaka, mit Gottes und der 
Jungfrau Maria Hilfe in den Besitz heiliger Erde 
gekommen zu sein, die verschiedene Krankheiten, 
vor allem aber AIDS, heilen könne. Bereits nach 
zwei Monaten hatte Nanyonga, so Weekly Topic 
vom 8.11.1989, dreißig Tonnen Erde an Tausende, 
die zu ihr kamen, verteilt und damit einen neuen 
Kult der Geophagie etabliert. 
Als die Regierung den Kult, der sich rasch aus 
breitete, verbot, begann ein Prozeß der Konfronta 
tion zweier unterschiedlicher diskursiver Regimes 
des Wissens und der Macht. Jedes der beiden 
Regimes, das des Kultes sowie das des Staates, 
umfaßte seine eigenen charakteristischen Untersu 
chungsobjekte und Praktiken zur Hervorbringung 
ihrer je spezifischen Wahrheit. 5 Doch beruhte ih 
re Opposition gleichzeitig auf einem Verhältnis 
wechselseitiger Abhängigkeit, in dem die eine Sei 
te die jeweils andere brauchte, um sich überhaupt 
zu artikulieren. Und obwohl das staatliche Regime 
den Sieg davontrug, provozierte es, wie ich im 
Nachtrag zeigen werde, immer wieder sein Ge 
genstück: lokale Kulte, die die Macht zu heilen für 
sich beanspruchten. Ich möchte im Folgenden die 
kurze Geschichte der Konfrontation dieser beiden 
Regimes, die sich in einem Kampf um Macht und 
Wahrheit verstrickten, nachzeichnen. Dabei geht es 
mir weniger um die vielfältigen Bedeutungen von 
4 Meine ethnographische Forschung wurde großzügig vom 
Sonderforschungsbereich der Universität Bayreuth “Identi 
tät in Afrika” unterstützt. Dafür möchte ich danken. Ebenso 
möchte ich Maryinez Lyons für die zahlreichen Gespräche 
zum Thema AIDS meinen Dank aussprechen. 
5 Die Kritik an Versuchen, Foucaults analytische Metho 
de auch auf Afrika anzuwenden, sind mir bekannt (z. B. 
• Vaughan 1991: 8 ff.). Ich teile einige der Bedenken und 
bemühe mich hier auch nicht, Foucaultsche Terminologie 
einfach auf afrikanische Verhältnisse zu übertragen. Fou 
cault bezeichnete sich als Ethnologe der eigenen, euro 
päischen Gesellschaft; Kolonisierung, Missionierung und 
andere Globalisierungsprozesse haben aber dazu geführt, 
daß bestimmte Prozesse sich im modernen Afrika in ver 
änderter Form wiederholen. Auf diesem Hintergrund halte 
ich es für gerechtfertigt, mit einigen wenigen, aber zentralen 
Kategorien Foucaults im postkolonialen Kontext Ugandas 
zu arbeiten. Zu Foucault und “the colonial order of things” 
vgl. Stoler 1995. 
Äußerungen als vielmehr um das Spiel der Diffe 
renzen, die zwischen diesen Äußerungen liegen. 
Seit 1987 arbeite ich ethnographisch vor allem 
im Norden Ugandas (Behrend 1993) und seit 1995 
auch in Buganda und Toro. In Sembabule habe ich 
aber nicht eigentlich eine Feldforschung durchge 
führt. Ich hatte Gelegenheit, den Ort des Kultes 
einmal zu besuchen. Ansonsten habe ich mich 
hauptsächlich auf Texte der Presse gestützt und 
mit verschiedenen Frauen und Männern Gespräche 
über Sembabule geführt. 
Das Wunder 
Die Produktion und Konsumtion von Wunderba 
rem (vgl. Greenblatt 1994: 39 ff.) sowie von Wun 
dern sind selten unschuldige Unternehmungen. 
Immer gehen sie mit einem Machtanspruch einher. 
Dementsprechend wurden sie von den Mächtigen, 
von Kirche und Staat, häufig für eine Bedrohung 
genommen. Historiker sahen in ihnen Formen kul 
turellen Widerstands gegen die offizielle christ 
liche Ideologie (Fe Goff 1990: 46). So konnte 
Jacques Fe Goff für das europäische Mittelalter 
zeigen, daß das Wunderbare im christlichen Wun 
der bereits domestiziert war. In ihrem Kampf ge 
gen das “Heidnische” lehnte die Kirche das Wun 
derbare ab, unterdrückte es und versuchte sogar es 
zu vernichten (Le Goff 1990: 42). Im Wunder ver 
suchte sie dann, das Wunderbare zu rationalisieren, 
zu reglementieren sowie zu ästhetisieren und damit 
zu entmächtigen. 
Yowanina Nanyonga, die Gründerin des hier 
zu behandelnden Kultes, war 1989 etwa 65 Jah 
re alt, bäuerlicher Herkunft, Witwe, katholischen 
Glaubens und stammte ursprünglich aus Ruanda. 
Anfang August hatte sie ihre erste Vision “when 
she was saying her sacraments.” In dieser Vision, 
die nur wenige Sekunden dauerte, wurde ihr be 
fohlen, Kranke zu heilen. Aber sie mißtraute der 
Erscheinung. Ende August wiederholte sich die Vi 
sion jedoch. Darauf suchte sie den lokalen Priester 
auf, der sie aufforderte, die Vision zu vergessen, 
“because those were demons,” Er lehnte also die 
positive Anerkennung ihrer Vision ab und verwies 
sie in den Bereich des Bösen. 
Aber an einem regenreichen Tag Anfang Sep 
tember gegen acht Uhr abends befahl ihr eine don 
nernde Stimme zu tun, was ihr befohlen sei. “Et 
was” faßte ihre Hand und führte sie nach draußen. 
Dann sagte die Stimme: “This is the place where 
you should dig and give the medicine to all people. 
You will not need to call them, they will come 
in their millions from both within and without
	        

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