Baessler-Archiv: Baessler-Archiv, 35/36=60/61.1987/88

Baessler-Archiv, 35/36=60/61.1987/88

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-714814

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714814

Persistenter Identifier:: BV044347945

Titel:: Baessler-Archiv

Untertitel:: Beiträge zur Völkerkunde

ISSN:: 0005-3856

Erscheinungsort:: Berlin

Verlag:: Reimer

Erscheinungsjahr:: 1910

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://digi.evifa.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-711229

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711229

Persistenter Identifier:: 1497602477371

Titel:: Baessler-Archiv, 35/36=60/61.1987/88

Erscheinungsjahr:: 1988

Signatur:: LA 1255

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Titel:: N. F. Bd. 35, 1987, Heft 1

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Baessler- Archiv, Neue Folge, Band XXXV (1987) 1 BALSAFLÖSSE DER PERUANISCHEN NORDKÜSTE EINST UND HEUTE WALTER ANDRITZKY, Düsseldorf Balsaflöße, hergestellt aus dem Holz des gleichnamigen Baumes (ochlirama lagopus) sind an der peruanischen Nordküste seit der vorspanischen Epoche in Gebrauch. Sie dienten gleichermaßen dem Fischfang und ausgedehnten Handelsfahrten, die bis in die Gegend von Pacasmayo im Süden und Guaya quil im Norden führten. Sie zählen neben den Schilfbooten des Titicacasees (balsa de totora), den heute verschwundenen Schlauchbooten der Robben fischer, den Schilfbooten der Küstenfischer (caballitos), den Einbäumen des Selvagebietes und den Binsenflößen aus Chincha 1 zu den traditionellen Was serfahrzeugen Perus. Im folgenden wird zunächst einiges Quellenmaterial über die historischen Balsaflöße herangezogen, um dann die Frage ihrer Herkunft zu erörtern. Im Anschluß zitieren wir aus dem Bericht eines zeitgenössischen Beobachters, der noch im Jahre 1940 bei Sechura eine mehrtägige Ausfahrt zum Fischfang auf einem zwölf Meter langen Balsafloß mitgemacht hat. Abschließend werden die bis heute von den Fischern der Umgegend von Sechura/Piura benutzten kleinen Balsaflöße beschrieben, die balsillas oder palillos. 1. Erwähnung von Balsaflößen bei den spanischen Chronisten Während sich in der Gefäßplastik und -malerei der Moche-Kultur zahlreiche Abbildungen der dort bis heute gebräuchlichen „caballitos“ finden, sind ent sprechende Zeugnisse im Bereich der Vicüs-Moche- (500 v. Chr. — 250 n. Chr.) und der Tallán-Kultur (1500 v. Chr. — 250 n. Chr.) nicht nachweisbar. Das Gebiet von Sechura/Piura entspricht der Südgrenze der Küste, wo heute noch Balsaflöße in Gebrauch sind und auf das sich mehrere Berichte spanischer Chronisten beziehen. Da in der Gefäßplastik und -malerei beider Epochen aber Szenen vieler Lebensbereiche sowie Meerestiere reichhaltig dargestellt sind, deutet das Fehlen derartiger Abbildungen eines für den Küstenbewohner 1 Vollständig erhaltene Binsenrollen befinden sich im Museo de Arqueología der Universidad Nacional Agraria de Molina in Lima.

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