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Eine Säcularfeier.
schaftlicher Psychologie) und worauf es „ankommt ist nur die Begründungs- und Ver
arbeitungsweise, die Begründung lediglich auf sicherer Erfahrung, und die Verarbeitung der
selben in den Formen der Induction, der Hypothese und ähnliche, deren sich die Erforschung
der materiellen Natur mit so unzweifelhaften Erfolgen bedient hat” (s. Beneke). Die Phantasie
bringt nach denselben Gesetzen, wie die Natur wirkend, das Gleiche in andern geselligen
Verhältnissen ausbildend, die lebendige Metamorphose der Organismen zur sinnlichen An
schauung (J. Müller), nach „spiritual laws” (b. Drummond), aber in der psychischen Atmo
sphäre des Gesellschaftswesens (mit dem Völkergedanken).
„Nur das genaueste und vielseitigste historische Detailstudium vermag” auf dem
Gebiete der Ethnologie („an die Geschichte des Menschengeschlechts selbst” herantretend)
„wissenschaftliche Auskunft zu geben” (s. Waitz), und so bedarf es der Materialbeschaffung
als erster Vorbedingung, die allen andern voransteht, um aus den Völkergedanken die Lehre
vom Menschen aufzubauen, — und in der Gegenwart den Anforderungen des Zeitgeistes zu
entsprechen (für die Studien der Zukunft).
Wie den übrigen Naturwissenschaften für ihre wissenschaftlichen Zwecke hat auch in
denen der Ethnologie, — (für die Psychologie, als Volker-Psychologie) —, die Aufstellung
allseitig umfassender Sammlungen als unerlässlich erste Vorbedingung zu gelten, und
seitdem jetzt das Fundament derselben fest gezimmert gegeben ist (in dem Museum für
Völkerkunde), möge auf derartig vorbereitetem Boden die neue Wissenschaft gedeihlich
emporblühen, mit der „Lehre vom Menschen”, (wie in altem Orakelworte bereits gefordert).
A. B.