Sammlung aus Baffin-Land.
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deckt wird, auf dem das Caitya sich erhebt (in A ist es ein lampenartiges, goldenes
Gestelle).
Miniatur in A, Foi. 7, im Hintergrund des Mittelgrundes; B, Fol. 5,
links oben.
102. Ti. U-rgyan-pa; U-rgyan-pad-ma, Pad-ma-’byun-gnas.
S. Der (Mann) aus Udäyana; Padmasambhava.
Abgebildet bei Scblagintweit, Buddh. (trad. Milloue) Taf. VII. Georgi, Alph.
Tib. Tab. IV.
Vgl. über ihn Jäschke, Dict. s. v. Padma, Koppen II, 68 ff-
Rothgekleidet, mit dem Tri<;ul, dem Abzeichen Civas, dem Vajra (in der
Rechten), einer Schädelschale (thod-khrag in der Linken) als Attributen, das Haupt
deckt die Mütze dgam-ja. Bisweilen bärtig.
Eine Bronce zur Gruppe D gehörig: Ueber dem thod-khrag steht das
Amrtagefäss, eine Gruppirung, welche auf die Verwandlung hindeutet, die durch
die mystische Formel, om äh hüm, an Blut und Hirn (nan-mchod, oder mi-gtsan-
va-bcu, vgl. Jäschke, Dict.) bewirkt wird: es wird dadurch zu Amrta (bdud-rtsi).
Sammlung aus Baffin-Land.
Von F. Boas.
Die Stämme von Baffin-Land gehören zu der grossen Gruppe der centralen Eskimos,
welche den amerikanischen Continent und die zugehörigen Inseln vom Coppermine-River bis
zur Davis-Strasse und von Nord-Labrador bis zum Smith-Sunde bewohnen. In ihrer Sprache,
in Lebensgewohnheiten und Sitten unterscheiden sie sich wesentlich von den Grönländern
und sind weit näher mit den Bewohnern von Labrador verwandt. Ebenso schliesst sich die
Form ihrer Geräthe näher an die aus Labrador bekannten an. Sie sind in zahlreiche Stämme
zersplittert, welche sich durch manche charakteristische Eigenthümlichkeit in Bezug auf den
Schnitt der Kleidung und die Form der Schlitten, Boote und Waffen unterscheiden. Die
nachfolgend beschriebenen Gegenstände wurden auf einer Reise im Gebiete der Oqomiut und
Akudnirmiut, der Bewohner des Cumberland-Sundes und der Davis-Strasse in den Jahren
i883/84 gesammelt. Leider ging eine grössere Sammlung durch die Ungunst der Verhältnisse
verloren.
Catalog-Nummer IV A 6729. Seehundspeer (unang) mit Harpune (naulang) und Harpun-
leine (iparang) für die Winterjagd an den Athemlöchern der Seehunde. Das vorliegende Modell
ist seit der Einführung von Eisen durch die Walfischfänger in Gebrauch. Die Harpune wird
von den Eskimos aus alten Walharpunen ausgefeilt. In früheren Zeiten bestand der Schaft
ganz aus Holz oder aus einem Narwalhorn. Nr. 6692 ist die alte Harpunspitze für diesen
Speer, welche vor Einführung von Eisen gebraucht wurde.
Nr. 6710—6712 werden gebraucht, wenn die Eskimos sich im Winter zu einer lange
dauernden Wache am Athemloche rüsten. Der Jäger sitzt auf einem Schneeblocke und schützt
sich durch eine Schneemauer gegen den Wind. Der Speer wird auf zwei Pflöcke (6711 und
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