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Volltext: Original-Mittheilungen aus der Ethnologischen Abtheilung der Königlichen Museen zu Berlin, 1.1885/86

Von Dr. O. Filiseli. 
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(Hayter) und Rogia (Heath) herkommen. Da das sehr kleine Samurai früher unbewohnt war, 
so stammen die hier gesammelten Gegenstände von den Nachbarinseln oder dem Festlande. 
So die eigentümlichen geflochtenen, runden Tragkörbe mit Einsätzen (Nr. 482); die 
schönen roth und gelb gestreiften Schürzen der Frauen (Nr. 468); die Waffen, darunter 
vierkantige Schilde (Nr. 491) mit zierlicher erhabener Schnitzarbeit; die Armbänder aus einem 
menschlichen Unterkiefer (Nr. 487); die sonderbaren Fischfallen, Wuba (Nr. 492) genannt, 
und manches Andere. 
Chas (Teste-Insel). 
Eine kleine vulkanische Insel, ca. i5 Seemeilen südlich von Wasiraki (Moresby-Insel) 
mit echt papuanischer Bevölkerung, die kaum 3oo Köpfe zählt und nomineil zum Christenthum 
bekehrt ist. Durch die Mission, sowie den Schiffsverkehr, ist auf Chas fast alle Originalität 
verloren gegangen bis auf die Töpferei, welche hier, in Folge eines ausgezeichneten Thones, 
ausserordentlich blüht. In der That bildet Teste-Insel das Emporium der Töpferei, die hier 
in ganz besonderer Weise und zwar der prähistorischen, ohne alle Werkzeuge, betrieben wird. 
Wegen dieser Topffabrikation wurde Teste-Insel früher regelmässig von Handelsfahrzeugen 
aus den d’Entrecasteaux, der Louisiade u. s. w. besucht und es fand ein lebhafter Tauschverkehr 
statt, der aber in letzter Zeit sehr nachgelassen hat. Töpfe von Teste-Insel findet man bis 
Stacy-Insel (South-Cap), Bentley-Bai, Normanby u. s. w. 
Die Sammlung enthält Proben dieser in der Form eigenthümlichen Töpfe (Nr. 5i8); 
ausserdem eine Anzahl bemerkenswerther Gegenstände, die von anderen Inseln herstammen, 
aber einen um so höheren Werth haben, weil sie jetzt nicht mehr zu erlangen sind. Darunter 
verdienen als besonders eigenthümlich angeführt zu werden: colossale Rührlöffel in Form 
eines langen Ruders, am oberen Ende mit sehr kunstvoller, durchbrochener Schnitzerei in 
Maori-Motiven (Nr. 496), Holztrommeln (Nr. 497), hölzerne Schüsseln (Nr. 510), darunter von 
bedeutender Grösse (Nr. 512); schwere Steinaxtklingen (Nr. 515), die von Normanby ein 
getauscht wurden; „Känginiss”, ein eigenthümliches spatelförmiges Instrument (Nr. 5oi); 
äusserst kunstvoll geschnitzte Canuverzierungen (Nr. 5oo); kurze flache Handkeule aus 
Walfischknochen (Nr. 499), die ganz mit dem Meri von Neu-Seeland übereinstimmt. Die 
Waffen (Speere, Nr. 5ao—524), stimmen ganz mit denen von Normanby überein, woher sie 
bezogen wurden; die Holzschilde (Nr. 514) mit solchen von Dinner-Insel, obwohl sie wahr 
scheinlich in Normanby oder in Milne-Bai angefertigt wurden. 
Trobriand. 
Eine noch sehr wenig bekannte, fruchtbare Insel, ca. 5o Seemeilen nördlich von 
Fergusson-lnsel der d’Entrecasteaux-Gruppe, mit polynesischer Bevölkerung, die ethnologisch 
sehr interessant ist, indem sie vorwiegend melanesisches Gepräge, offenbar in Folge von 
Tauschverkehr, aufweist. So die WGffen: Speere (Nr. 540) und Handkeule (Nr. 539); die 
Kalkkalebassen (Nr. 533). — Eigenthümlich und von besonderem Interesse sind in Form und 
Verzierung der kunstvollen Bemalung die Schilde (Nr. 547—549), die Ruder (Nr. 55o), kleine 
Trommeln (Nr, 538) und colossale hölzerne Haken zum Haifischfange (Nr. 529). — Haifisch 
rasseln (Nr. 53o) aus Cocosschaalen finden sich genau in derselben Weise in Neu-Britannien 
wieder, die eigenthümlichen Wasserschöpfer (Nr. 531) in Finschhafen.
	        
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