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Volltext: Am Ur-Quell, 4/6.1893/96

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an den Ring mit dem Henkel, mittelst dessen wie Joseplius Antiqu. 
Bd. 8 Cap 2 P. 5 erzählt, der weise Salomo Wunder gewirkt, und 
auch in seinen Zeiten ein Mann, namens Elieser, in Gegenwart des 
Vespasianus und seiner Söhne, Dämonen beseitigt haben soll. 
Röhrenbach in N.-Oester. 
Sagen galizischer Juden. 
I. Garn seit jawor (Alles ist vergänglich). Dawid h’melech 
hat a mal zünandgerufen alle Goldschmids ün hat sei gesagt, as sei 
sollem ihm machen a Ringel, was wenn er wet sein freilich (fröhlich) 
soll es ihm traurig machen und wenn er wet sein traurig soll es ihm 
freilich machen. Die alle Goldschmieds haben aufgezogen die Achseln 
und haben gesagt, das können sei nischt. Das Alldings hat aber aus 
gehört Schlojmy; nur er hat sich gar nischt wissendig gemacht. 
Nachdem is er gegangen zu ein Goldschmied und hat gesehen wie 
er varrecht a Fingeril, hat ihm Schlojmy gefrägt: „wie fiel verdienst 
du dabei?" hat er ihm gesagt: „50 Kreuzer", hat ihm Schlojmy gesagt 
„a mehr: wollst dii gemacht mein Taten das Fingeril, wollst du a 
sach Geld verdient" ; hat der Goldschmied ihm gesagt: „Jo ! wer kann 
das aber?" hat Schlojmy ihm gesagt: „weisst du was, mach a Ringel 
und schreib darauf auf: a Gimel, a Seien und a Jiid, wenn er wet 
sein traurig und wet a Kiick geben auf dem Ringel wet er sehen, as 
auch das geht awek und asoj auch wenn er wet sein freilich!" Der 
Goldschmied hat asoj getan und hat gebracht das Ringel zu Dawid 
h’melech. Wie der Goldschmied hat ihm derzählt, wer es hat ihm 
aufgegeben die Spekulatio, hat Dawid gesagt: „azünd seh ich, dass 
mein Sohn is a Cliuchim!" 1 ) 
Bursztyn. Akiba Nagelberg. 
Geheime Sprachweisen. 
Eine Umfrage von Krauss. 
149—153. Bei den Kleinrussen in Galizien wurden uns folgende 
„geheime" Sprachweisen bekannt: 
1) Die „Inter-Sprache" (howoryty na inter) besteht darin, dass 
man zu Anfang jeder Silbe das völlig sinnlose Wörtchen „inter" an 
heftet. So lautet z. B. das ruthenische Lebewohl = Buwaj zdorow 
in dieser Sprache: Interbu, interwaj, interzdo, interrow. (Kobylowoloki 
und Janow bei Trembowla.) 
2) Die „Zdy-Sprache" (howoryty na zdy) besteht darin, dass man 
zu Ende jeder Silbe die Mitlaute zd mit dem die betreffende Silbe 
bildenden Vokal anhängt. Die oben citirten Worte lauten also in 
dieser Sprache: Buzdu-wazdaj zdozdo-rozdow (Nahujowice bei Drohobyc). 
3) Die „Sycy-Sprache" (howoryty na sycy) ist ziemlich komplicirt 
und zeugt von einem feinen Sprachgefühl der sich ihrer bedienenden 
Bauernburschen. Ein jedes Wort, auch das einsilbige, wird in zwei 
9 hebr. Weiser.
	        
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