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9. Das Zauberei.
Eine Umfrage von R. F. Kain dl in Czernowitz.
3. Ueber das Teufelei bei den Huzulen vergl. Dr. R. F.
Ivaindl, Die Huzulen (Wien 1894) S. 83 und Urquell IV, 233.
4. Wie die Rumänen (vergl. Am Urquell I, 107 und IV, 125)
und die Huzulen, so glauben auch die Rutenen in der Bukowina
an das Zauberei. Folgenden Bericht hierüber entnehme ich der
rumänischen Monatschrift Sezätoarea (Dez. 1893):
In Dobronoutz unweit Sadagura lebte ein armes Weib, dem es
gelang ein Teufelei auszubrüten. Nachdem es hinlänglich mit Geld
versehen war, trug es das Teufelhühnchen in ein benachbartes Dorf
und brachte es dort an den Mann.
Im selben Dorfe lebte auch ein anderes armes Weib, das sich
aber aus seiner Not nicht heraushelfen konnte. Endlich wurde es
von seiner reich gewordenen Gevatterin belehrt, was es zu tun habe,
um ebenfalls reich zu werden. Es tat auch acht Tage lang alles,
was zum Ausbrüten eines Teufeleies gehört; endlich wurde es aber
ungeduldig und warf das Ei auf den Mist! Am nächsten Morgen
erblickte ein anderes Weib auf dem betreffenden Misthaufen ein
Hühnchen, welches laut piepte; es erbarmte sich seiner und nahm es
nach Hause mit. In der Nacht hört das Weib eine Stimme: Herrin,
Herrin, was soll ich dir bringen?" Da das Weib aber wusste, dass
im Hause kein anderer Mensch sei, so antwortete es nicht. Nachdem
aber noch zweimal in derselben Weise gerufen worden war, ant
wortete das Weib ärgerlich: „Ja, ein D . . . .!" Am nächsten Morgen
war das Haus voll davon. Da rief das Weib den Pfarrer und dieser
kam auf die Sache. Er liess „Saflor" sammeln, das Hühnchen wurde
darunter gesteckt und verbrannt. Ringsherum waren aber Leute auf
gestellt, die nichts entkommen lassen durften. Die Asche wurde in
ein sehr tiefes Loch vergraben und der Priester sagte: „Dies war
kein Hühnchen, sondern der Teufel."
Raphael K a i n d 1.
i«. Die neu entdeckten deutschen (iötter-
gestalten und (tötternameu.
Von 0. Knoop—Rogasen.
IV. Mit diesen deckt sich Frau Gode auch darin, dass sie
a uf strenge Ordnung im Haushalt sieht; sie zürnt, wenn sie Unordnung
wahrnimmt, wie sich das für eine gute Hausfrau geziemt. Bei
Hartsch II, Nr. 1196 heisst es: An den Olljorsdag möt man mit
Sünnenunnergang de Husdör tau maken, sus kümmt Fru Gauden.
^hl treckt sei ok in ein Hus un künn nich mit er twölf Hunn dörch
den Schorstein rut kamen, einer blew uppen Fürhird liggen un
jhuterte dor dat ganze Jor dörch, bet Fru Gauden em äwern Jor
Rfltnehm. Nr. 1264: In den Zwölften dürfen abends die Thüren
hiebt offen stehen, sonst zieht Fru Gor durch das Haus und lässt
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