B. Referate. Urgeschichte.
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78. Lad. Dömötör: Thongefässe aus der Römerzeit aus der
„grossen Schanze“ von Pecska (Korn. Arad). (Ung.) Arch.
Ertesitö, N. F., 1901. Bd. XXI, S. 327—335. Mit Abb.
Im südlichen Teile der „grossen Schanze“ fand Dömötör blaugraue,
auf der Töpferscheibe gedrehte Befasse, darunter pilzförmige, dabei Myrthen,
sodann Deckel, endlich tiefbauchige Gefässe, welche die charakteristische
keltische Form haben. Die ersteren waren also Räuchergefässe. Interessant
ist, dass neben den niedrigen pilzförmigen Gefässen der Römerzeit auch
noch die hohen, primitiven der älteren Zeit vorkamen.
Felix Milleker - Werschetz.
79. Arnold Börzsönyi: Ein Friedhof aus dem älteren Mittelalter
in Györ (Raab). (Ung.) Archaeolög. Ertesitö, N. F., 1902.
Bd. XXII, S. 12—24 und 128—143. Mit Abb.
Südlich von der Stadt war ein Friedhof, dessen Beigaben verschiedenen
Perioden angehören. Von den Objekten sarinatischen Stiles bis zu denen
der Avarenzeit sind alle Arten vertreten. Die meisten sind jedoch den
Avaren zuzuschreiben, die ihre Toten oft sitzend und mit dem Gesichte
Qach Ost gerichtet mit reichen Beigaben beisetzten.
Felix Milleker- Werschetz.
80. Ladislaus Eber: Grabfunde aus dem älteren Mittelalter von
Abony (Korn. Pest). (Ung.) Archaeol. Ert, N. F., 1902.
Bd. XXII, S. 241—263. Mit Abb.
Die Kenntnis jener Begräbnisstätte, welche Eber auf Kosten des Ung.
Nat.-Museums 1900 auszugraben begann, erweiterte die 1901 ausgeführte
Ausgrabung sehr bedeutend. 117 Gräber wurden diesmal geöffnet. Meistens
^ r aren es Frauen- und Kindergräber und zeigten die Artefakte, dass der
Stamm, welcher in Abony seine Toten zurückliess, in seinem Kunstgewerbe
Sehr wenig Selbständigkeit besass; denn viele Objekte zeigen spätrömischen
Einfluss. Felix Milleker- Werschetz.
81. Josef Hampel: Altertümer aus der Zeit der Landnahme.
(Ung.) Archaeol. Ertesitö, N. F., 1902. Bd. XXII, S. 296
bis 316. Mit Abb.
Seit dem Erscheinen des Milleniumswerkes (1900) (vergl. Central-
blatt 1901) sammelte sich ziemlich viel neues Material an. Auch jetzt
Wen das Alföld und die Gegend jenseits der Donau die Funde. Es sind
c Wen zwölf. Am interessantesten unter den mitgeteilten Objekten sind
^ -Beinplättchen, welche auf einer Seite mit geschnitzten flachen Reliefs
^schmückt sind, die aus schlängelnden Bändern mit Rankenmustern bestehen,
^selben können den unteren Rand eines Sattelgestelles geziert haben.
Felix Milleker- Werschetz.