B. Referate. Etkn elogie.
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trüge, wurde auf 100,15, der Gesichtsindex auf 94,91, der Nasenindex auf
105,19 berechnet.
Zum Schlüsse beschäftigt sich H. mit der Frage über die Grössen
entwickelung der Hinterhauptschuppe und deren Beziehungen zu der Ge
samtform des Schädels. Es besteht eine Variation der Kopfform, welche
Hand in Hand geht mit der "Variation in der Lagerung der Grosshirn
hemisphäre; mit Hilfe der Tübinger Schädelsammlung nimmt H. an, nach
gewiesen zu haben, dass dieselbe in keinem irgendwie nachweisbaren kon
stanten Verhältnisse zur Entfaltung der übrigen Komponenten des Hirn
schädels stehe. J)r. Oskar v. Hovorka-Wlen.
320. Gino de’ Rossi: La statura degli Italiani e’ l’incremento in
essa verificatosi nel periodo 1874—98. Archivio per l’antrop.
e la etnol. 1903. Vol. XXXIII, Fase. J, S. 1—80.
Aus den italienischen Rekrutierungslisten von 1874 bis 1898 wird
der Nachweis der interessanten Thatsache zu führen gesucht, dass die Körper
grösse der Italiener (von 20 Jahren) ständig zugenommen hat, was Verf.
aus der Verbesserung der politischen und socialen Lage erklärt. Über eine
Million Angaben liegen der äusserst mühsamen Untersuchung zu Grunde.
Wichtig ist die Zurückweisung einiger möglicher Einwände: 1. Dass Fehler
oder Zufälligkeiten eine Rolle gespielt haben könnten (wovor die enorme
Anzahl der Einzelangaben schützt). 2. Dass die in Italien verhältnismässig
nicht seltenen „renitenti“, welche sich überhaupt nicht stellen, nicht berück
sichtigt werden konnten; hiergegen wird Li vis sehr richtiger Einwand an
geführt, dass solches dann nur vorkommt, wenn die Betreffenden eine solche
Körpergrösse haben, dass sie fürchten müssen, genommen zu werden; dass
also die Berücksichtigung dieser Leute das Resultat nur noch mehr im Sinne
des Verf. beeinflusst haben würde. 3. Dass bei der bekannten bedeutenden
Differenz in der Körpergrösse bei Italienern verschiedener Provinzen (die
kleinsten stammen aus Calabrien, Sicilien, Sardinien) eine Zunahme der
Norditaliener das Resultat vorgetäuscht haben können, was mit dem Hin
weis auf das stets gleich gebliebene Verhältnis zwischen Grossen und Kleinen
widerlegt wird. 4. Der Einwand, dass die Zahl derer, die nur zurückgestellt
wurden und die sich daher im nächsten oder einem der folgenden Jahre
wieder stellen mussten, gewachsen sei, sodass es sich bei der Statistik
schliesslich gar nicht mehr um gleichaltrige (zwanzigjährige), sondern immer
mehr und mehr um ältere, und daher schon grössere, gehandelt habe.
Dieser Einwand wird, wie Ref. scheinen will, in doch nicht ganz über
zeugender Weise abgefertigt, indem die einzelnen Zahlen, die hierfür Anhalts
punkte geben würden, mit der Verschiedenheit in der Handhabung der ge
setzlichen Bestimmungen erklärt werden; ausserdem werden die Mittelzahlen
und die durch Reihenbildung gewonnenen Mittelwerte der verschiedenen
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Intern. Centralblatt für Anthropologie. 1903.