B. Referate. Anthropologie.
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eines aus 4 Zellen bestehenden Furchungsstadiums von Macacus nemestrinus,
als besonders interessant hervorgehoben zu werden.
Dem Ganzen vorgeheftet ist ein von Hubrecht gezeichnetes Lebens
bild, sowie ein Portrait Selenkas. p. Bartels-Berlin.
306. Ernst Unger: Geschwänzte Menschen und ihre Entwickelungs
geschichte (nach gemeins. Unters, mit Hm. Brugsch). Zeit
schrift f. Ethnologie, 1903. Bd. XXXV, Heft 2/2, S. 469
bis 475, 6 Abb.
Verf. beantwortet die Frage: Handelt es sich um wirkliche Schwanz
bildungen im atavistischen Sinne? bejahend, indem er die Resultate der
Fntwiekelungsgeschichte in drei Sätzen zusammenfasst: 1. Der menschliche
Embryo besitzt einen voll entwickelten Schwanz, der auf der Höhe seiner
Entwickelung (bei Embryonen von 9 —12 mm Länge) genau so segmentiert
ist wie der Rumpf und 8, vielleicht noch mehr, Steisswirbelsegmente ent
halten kann; 2. Avenn der Schwanz sich zurückbildet, so enthält èr in seiner
Basis noch die (5) Wirbelanlagen; der untere Teil ist wirbellos und wird
Schwanzfaden genannt; 3. ursprünglich liegt der Schwanzfaden in der Ver
längerung der Wirbelachse, allmählich rückt er auf der Rückenfläche in die
Höhe. Da, wo er sitzt, endet das ligamentum caudale. — Aus Satz 1
folgt die Widerlegung des Einwandes, dass man niemals wahre Wirbel oder
Wirbelanlagen in den Schwanzbildungen gefunden hat, indem schon Waldeyer
hervorhob, dass die Epoche der Schwanzwirbel beim Menschen soweit zurück
liegt, dass der einzelne in seiner Entwickelung schon einen grossen Schritt
rückwärts thun müsste, Avenn er die SchwanzAvirbel seiner Embryonalzeit
in das postfoetale Leben mit hinübernehmen wollte. Dass die Schwänze
oft an der Dorsalseite des Steiss- oder gar des Kreuzbeines angeheftet ge
troffen werden, erscheint nach Satz 2 verständlich. Ein dritter Einwand;
dass ähnliche Bildungen auch an anderen Körperstellen Vorkommen, wird
mit der Bemerkung abgethan, dass eine Ähnlichkeit im anatomischen Sinne
nicht anerkannt werden könne. P. Bartels-Berlin.
307. Gaetano Perusini: Contributo allo studio della polimastia.
Giornale di psichiatr. din. e tecnica maniconi. (Ferrara) 1903.
Anno XXXI, Heft 1 u. 2.
308. Giuseppe Paravicini: Casi di polimastia e plejomazia in indi
vidui di sesso maschile. Archivio di psichiatr., 1903. Voi.
XXIV, Heft 3, S. 249.
Perusinis Fall betrifft einen AvohlentAvickelten Soldaten ohne sonderliche
Degenerationszeichen. Die beiden überzähligen Brustwarzen sitzen unterhalb
und nach innen von den normalen Warzen.